Julius Leber

deutscher Politiker und Journalist; SPD; Reichstagsmitglied 1924-1933; Chefredakteur des "Lübecker Volksboten" 1921-1933; hatte im Zweiten Weltkrieg enge Verbindung zum "Kreisauer Kreis"; mehrfach inhaftiert, 1944 zum Tode verurteilt und 1945 hingerichtet

* 16. November 1891 Biesheim/Oberelsass

† 5. Januar 1945 KZ Plötzensee (hingerichtet)

Wirken

Julius Leber wurde am 16. Nov. 1891 als Sohn eines Maurers in Biesheim im Ober-Elsass geboren. Nach dem Besuch der Dorfschule und der Realschule in Breisach bis 1908, zu deren Besuch er von dem katholischen Ortspfarrer auf Grund seiner Leistungen und seines Charakters vorgeschlagen worden war, war er vier Jahre in der kaufmännischen Lehre, holte dann aber auf der Oberrealschule in Freiburg 1912 die Abschlussprüfung nach. Danach studierte er Staatswissenschaften an den Universitäten Strassburg und Freiburg. In den Jahren 1914 bis 1918 stand er im Heeresdienst und entschloß sich nach dem militärischen Zusammenbruch für Deutschland, musste also seine elsässische Heimat verlassen.

Im Jahre 1920 promovierte er zum Dr.rer.pol. und wandte sich dem Journalismus zu, in dem er seit dem Jahre 1921 als Redakteur, später als Chefredakteur des "Lübecker Volksboten" tätig war. Für die SPD sass er gleichzeitig seit 1921 in der Bürgerschaft der Stadt Lübeck. Im Jahre 1924 entsandte ihn die SPD in ...