deutscher ev. Theologe; einer der bekanntesten ev. Theologen der ersten Nachkriegszeit; Veröffentl. u. a.: "Das wandernde Gottesvolk", "Der Ruf der Freiheit", "Kirchliche Konflikte"
* 12. Juli 1906 Dahlhausen b. Bochum
† 17. Februar 1998 Tübingen
Herkunft
Ernst Käsemann stammte aus dem Ruhrgebiet und war Sohn eines Lehrers.
Ausbildung
Er studierte Evangelische Theologie an den Universitäten Bonn, Marburg (wo er 1931 den Grad Lic. theol. erwarb) und Tübingen und war ein Schüler Rudolf Bultmanns, der von der existentialistischen Philosophie geprägt war und als Entmythologisierer bekannt geworden ist. 1931 promovierte ihn Bultmann zum Lizentiaten der Theologie.
Wirken
K. ging nach der Ordination zunächst 1933 in den Dienst als Gemeindepfarrer und geriet bald mit den Nationalsozialisten in Konflikt. In der Bergarbeitergemeinde Gelsenkirchen-Rotthausen predigte er gegen die Verfälschung des Evangeliums durch die Nationalsozialisten und kam deswegen zeitweilig ins Gefängnis. Im Gefängnis verfaßte er seine zweite wissenschaftliche Arbeit über "Das wandernde Gottesvolk". 1940 verließ er die Bekennende Kirche, weil sie ihm zu "kampfesmüde" geworden war.
Nach Kriegsende erhielt er 1946 einen Lehrstuhl für Neues Testament an der Universität Mainz. 1951 folgte er einem Ruf nach Göttingen, 1959 ging er nach Tübingen. 1971 wurde er dort emeritiert. Durch ...