ungarischer Politiker; Ministerpräsident 1956-1958 und 1961-1965; Parteichef 1956-1988; Innenminister 1948-1950
* 26. Mai 1912 Fiume (heute Rijeka/heute Kroatien)
† 6. Juli 1989 Budapest
Herkunft
János Kádár hieß (nach Recherchen des jugoslawischen Journalisten Zelmanovic, die Ende 1983 bekannt wurden) ursprünglich Giovanni Czermanik. Er soll der uneheliche Sohn einer Slowakin gewesen sein, die zur Zeit seiner Geburt in Fiume (heute: Rijeka) in Diensten war. Den Decknamen Kádár legte er sich erst während seiner illegalen politischen Tätigkeit nach 1932 zu. Er wuchs bei einem Pflegevater in bescheidenen Verhältnissen im südwestungarischen Kapoly auf.
Ausbildung
In Budapest absolvierte er eine Feinmechanikerlehre und war dann als Schreibmaschinenmechaniker tätig. 17jährig trat er der Jugendorganisation der Gewerkschaft Vasas bei. 1931 bereits gehörte er zur Führungsgruppe des illegalen "kommunistischen Jungarbeiterbundes". Im gleichen Jahr (n.a.A. 1932) wurde er in die KP aufgenommen und zum Generalsekretär der Jugendorganisation gewählt. Er wurde mehrfach verhaftet und 1937 für mehr als zwei Jahre ins Gefängnis geworfen.
Wirken
Im Zweiten Weltkrieg wurde K., 1942 bereits Mitglied, 1943 Sekretär des ZK. Der Führer der illegalen Partei, Laszlo Rajk, war sein Freund und Vorbild. Von 1943 ab war K. auch Redakteur des Parteiorgans "Szabad Nép". 1944 wurde K. bei dem Versuch der Verbindungsaufnahme mit ...