bosnisch-herzegowinischer Politiker; 1990 Gründer und Vorsitzender (bis 2001) der islamisch orientierten Partei der Demokratischen Aktion (SDA); Mitglied des Präsidiums der Republik Bosnien-Herzegowina 1996-2000
* 8. August 1925 Bosanski Šamac
† 19. Oktober 2003 Sarajevo
Herkunft
Alija Izetbegović gehörte dem moslemischen Teil der ethnisch gemischten Bevölkerung der einstigen Republik Bosnien innerhalb Jugoslawiens an. 1928 zog die Familie von seinem nordbosnischen Geburtsort Bosanski Šamac nach Sarajevo, wo I. aufwuchs. Im Zweiten Weltkrieg nahm er an Aktivitäten bosnischer Muslime teil.
Ausbildung
I. studierte in Sarajevo Jura und erwarb 1954 das Diplom.
Wirken
Ab 1954 arbeitete I., soweit er nicht gerade das Missfallen der Staatsmacht unter Marschall Tito erregte, als Justitiar mehrerer Firmen und Institutionen, wie etwa des Instituts für Verkehrswesen in Sarajevo.
Schon als 21-Jähriger war der gläubige Moslem I. 1946 in Konflikt mit dem atheistischen Regime geraten. Er arbeitete damals an der Zeitschrift "El Hidaje" mit und wurde wegen "pan-islamischer Aktivitäten" zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. 1983 wurde er erneut in Haft genommen und vom jugoslawischen Bundesgerichtshof als Autor einer 1970 veröffentlichten "Islamischen Deklaration" zu 14 (nach Berufung 11) Jahren Gefängnis verurteilt. Ihm wurde vorgeworfen, sich für eine moslemische Republik innerhalb Jugoslawiens eingesetzt zu haben. I. musste von dieser Strafe ...