deutscher Politiker (Nordrhein-Westfalen); SPD; Kultusminister 1970-1983; MdL 1966-1985; gilt als "Ziehvater der Gesamtschule"
* 21. August 1924 Kassel
† 24. Juli 2007 Nottingham (Großbritannien)
Herkunft
Jürgen Girgensohn wurde 1924 in Kassel geboren.
Ausbildung
G. besuchte Schulen in Berlin sowie Gymnasien in Soest (ab 1934) und später in Flatow/Pommern. 1942 wurde er zum Arbeitsdienst einberufen. Den Kriegsdienst leistete G. als Mannschaftsdienstgrad in der Waffen-SS. Er geriet in Gefangenschaft, aus der er Ende 1946 entlassen wurde. 1947 holte G. das Abitur nach, arbeitete danach aber als Land-, Forst- und Bauarbeiter. Ab 1950 studierte er an der Pädagogischen Akademie Lünen, später in Dortmund, und legte 1952 sowie 1954 die Staatsexamina für das Lehramt an der Volksschule ab. Nebenberuflich studierte er Englisch sowie Geschichte und schloss 1957 mit dem Examen für das Lehramt an der Realschule ab.
Zum entschiedenen Pazifisten geworden, trat G. 1959 aus Protest gegen die Haltung der Kirche zur Wiederbewaffnung der Bundesrepublik aus der evangelischen Kirche aus und schloss sich der religiösen Gruppe der Quäker an.
Wirken
Ab 1954 unterrichtete G. als Volksschullehrer in Kamen (Kreis Unna) und ab 1959 an der Realschule im nahen Bergkamen-Oberaden. Dort wurde er 1965 zum stellv. Realschuldirektor ernannt.
Politisch schloss sich G. 1950 der SPD sowie 1952 ...