Wim Duisenberg

niederländischer Wirtschaftswissenschaftler, Bankmanager und Finanzpolitiker; PvdA; Präsident der Europ. Zentralbank (EZB) 1998-2003; Finanzminister 1973-1977; Präsident der Niederl. Zentralbank 1982-1997; Präsident des Europäischen Währungsinstituts 1997-1998

* 9. Juli 1935 Heerenven

† 31. Juli 2005 Faucon bei Avignon (Frankreich)

Herkunft

Willem (Wim) Frederik Duisenberg stammte aus dem Friesischen Heerenven im Norden der Niederlande. Seine Familie hatten Arbeitsethos und die karitative Einstellung der mennonitischen Kirche geprägt.

Ausbildung

Nach dem Abitur (1954) studierte D. Volkswirtschaftslehre mit dem Hauptfach Internationale Wirtschaftsbeziehungen in Groningen. 1961 legte er dort das Staatsexamen mit Prädikat ab und war bis Dez. 1965 an der Wirtschaftsfakultät wissenschaftlicher Mitarbeiter. Damals promovierte er mit einer Arbeit über "Wirtschaftliche Folgen der Abrüstung".

Wirken

1966 wurde D. Mitarbeiter des Internationalen Währungsfonds in Washington und war nacheinander für Island, Neuseeland und Großbritannien zuständig. 1969/1970 diente er als Berater für Wirtschaftsfragen beim Direktorium der Nederlandse Bank, der holländischen Zentralbank. Und 1970-1973 wirkte D. als Professor für Makroökonomie an der Universität Amsterdam.

Politisch hatte sich D. schon 1959 der sozialdemokratischen Partij van de Arbeid (PvdA) angeschlossen. Nach 1970 wurde er finanzpolitischer Berater von Parteichef Joop den Uyl. Die PvdA gewann bei den Parlamentswahlen vom Nov. 1972 die meisten Stimmen, den Uyl konnte aber erst im Mai 1973 eine ...