Charles

belgischer Prinz; Regent 1944-1950; wurde 1944 als Übergangslösung zum Regenten ernannt; übergab am 11. Aug. 1950 die Regentschaft an seinen Neffen, der am 17. Juli 1951 als Baudouin I. König der Belgier wurde

* 10. Oktober 1903 Brüssel

† 1. Juni 1983 Ostende

Wirken

Charles Théodore Henri Antoine Meinrad Graf von Flandern, Prinz von Belgien, war der zweite Sohn des von 1909 bis 1934 regierenden Königs Albert und seiner Gemahlin Elisabeth, einer bayerischen Prinzessin. Seine Erziehung erhielt er zunächst durch Privatlehrer.

Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 wurde er zusammen mit seinem Bruder Leopold und seiner Schwester Marie José, der späteren Kronprinzessin und letzten Königin von Italien, nach England gebracht und blieb dort bis zum Ende des Krieges. Er wohnte im Hause von Lord Curzon, dem damaligen britischen Außenminister und bekundete seitdem stets eine große Sympathie für England. Auch seine seemännische Ausbildung erhielt Prinz Ch. in England.

Ch., der bei seiner Geburt den Titel eines Grafen von Flandern und am 31. Jan. 1910 durch königlichen Erlaß den eines Prinzen von Belgien erhalten hatte, trat nach beendeter Schulausbildung mit 18 Jahren in die Armee ein.

Später zog sich Ch., bekannt für offene Sprache und unkonventionelles Verhalten, in eine gewisse Isoliertheit zurück und wohnte meist in seinem ...