Victor Klemperer

deutscher Literaturhistoriker; Romanist; Prof. in Dresden 1920-1935 (wegen seiner jüdischen Herkunft amtsenthoben); nach dem Zweiten Weltkrieg Prof. u. a. in Greifswald, in Halle (Saale) und in Ost-Berlin; Werke u. a. "LTI. Lingua Tertii Imperii", "Curriculum Vitae. Jugend um 1900"; ausführliche Tagebuchaufzeichnungen, v. a. während der Zeit des Nationalsozialismus (verfilmt)

* 9. Oktober 1881 Landsberg

† 11. Februar 1960 Dresden

Herkunft

Victor Klemperer war das achte Kind eines Rabbiners der jüdischen Reformgemeinde in Landsberg/Warthe. Der Dirigent Otto Klemperer war sein Vetter. Sein älterer Bruder, der Arzt Georg K., hat den kranken Lenin behandelt.

Ausbildung

Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums war er zunächst längere Zeit (bis 1912) als Journalist in Berlin tätig, ehe er die akademische Laufbahn einschlug. Er hatte an den Universitäten Berlin, München, Genf, Paris und Rom Philosophie, Germanistik und Romanistik studiert. Promotion 1912.

Wirken

Im Jahr darauf habilitierte er sich in München, war von 1914 bis 1915 Lektor in Neapel, nahm als Unteroffizier am Kriege teil und erhielt nach Kriegsende 1919 eine a. o. Professur für Romanistik an der Universität München. 1920 folgte er einem Ruf als Ordinarius an die Technische Hochschule in Dresden und entfaltete hier eine ausgedehnte Lehrtätigkeit, die sich auch in einer Fülle wissenschaftlicher Arbeiten niederschlug.

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