Rolf Bossi

deutscher Jurist und Strafverteidiger; einer der bekanntesten Strafverteidiger Deutschlands; Veröffentl. u. a.: "Ich fordere Recht" (Memoiren), "Halbgötter in Schwarz. Deutschlands Justiz am Pranger"

* 10. September 1923 Karlsruhe

† 22. Dezember 2015 Düsseldorf

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 39/2016

vom 27. September 2016 (sb)

Herkunft

Rolf Bossi, kath., wurde 1923 in Karlsruhe geboren. Ab 1936 wuchs er in München auf. Sein Vater Stefan Bossi, ein gebürtiger Italiener, der Offizier und zuletzt Major in der Verwaltung der deutschen Luftwaffe war, wurde 1943 nach einem Standgerichtsverfahren wegen sog. "Wehrkraftzersetzung" verurteilt und erschossen. B. selbst wurde als Kriegsfreiwilliger an der Ostfront schwer verwundet.

Ausbildung

B. studierte Rechtswissenschaften in München, legte dort 1945 das Erste Juristische Staatsexamen ab und schloss nach der Referendarausbildung 1952 sein Studium mit dem Zweiten Staatsexamen ab.

Wirken

B. - 1952 in München als Anwalt zugelassen - arbeitete zunächst in verschiedenen Kanzleien, bevor er sich 1956 mit einer Anwaltspraxis in München selbstständig machte, die drei Jahrzehnte später rund 50 Rechtsanwälte und andere Mitarbeiter beschäftigte. Bereits zu Beginn seiner Karriere konzentrierte sich B. auf die Strafverteidigung und erwarb sich auf diesem Gebiet Anerkennung. Viele seiner Fälle waren von großem öffentlichen Interesse, wie z. B. 1958 der Fall des 17-jährigen Peter ...