Paul Martin

kanadischer Politiker; stieg 1988 von der Privatwirtschaft als Parlamentsabgeordneter in die Politik ein; Finanzminister in der Regierung von Premier Jean Chrétien 1993-2002; nach Machtkampf mit Chrétien ab Nov. 2003 neuer Vorsitzender der Liberal Party (bis 2006) und ab Dez. 2003 Premierminister; nach Misstrauensvotum (Nov. 2005) und Niederlage bei vorzeitigen Parlamentswahlen im Febr. 2006 durch den Konservativen Stephen Harper als Regierungschef abgelöst

* 28. August 1938 Windsor/Ontario

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 13/2006

vom 1. April 2006 (la), ergänzt um Meldungen bis KW 49/2006

Herkunft

Paul Martin wurde am 28. August 1938 in Windsor (Ontario) geboren, der kanadischen Zwillingsstadt von Detroit. Er wuchs in Ottawa auf. Als Achtjähriger überstand M. eine schwere Kinderlähmung. Der gläubige Katholik hat irische Vorfahren. M.s Mutter Eleanor starb 1993. Vater Paul Martin Senior (gest. 1992), dem er sehr nahe stand, amtierte 23 Jahre lang als Minister in vier Regierungen und gilt als Architekt wichtiger sozialer Reformen im Nachkriegskanada. Er kandidierte 1958 und 1968 (gegen Pierre Trudeau) jeweils erfolglos für den Parteivorsitz der Liberalen und war auch Senatspräsident.

Ausbildung

M. studierte - wie sein Vater - ab 1957 in Toronto Philosophie (Bachelor-Abschluss) und anschließend Jura. 1966 wurde er als Rechtsanwalt zugelassen.

Wirken

Ursprünglich wollte der politisch engagierte M. ...