Nikolai A. Bulganin

sowjetischer Politiker; Ministerpräsident 1955-1958; Verteidigungsminister 1947-1949 und 1953-1955; mehrf. stellv. Ministerpräsident und Präsident der Staatsbank; 1958 Sturz als Ministerpräsident und Ausschluss aus dem Zentralkomitee der KPdSU

* 11. Juni 1895 Nischni Nowgorod

† 24. Februar 1975 Moskau

Wirken

Nikolai Alexandrowitsch Bulganin wurde am 11. Juni 1895 in Nischni Nowgorod (heute Gorki) als Sohn eines Fabrikbuchhalters geboren und war selbst zunächst Fabrikangestellter. 1913 schloß er sich einem revolutionären Geheimverband an. 1917 trat er der Bolschewistischen Partei bei, für die er während der Oktoberrevolution in seiner Vaterstadt aktiv tätig war. Seine eigentliche Karriere begann 1918 als Funktionär der berüchtigten Tscheka (Geheimpolizei). Zunächst leitete er diese Organisation in Nischnij-Nowgorod, dann wurde er Adlatus des Tschekachefs Dzierzynski in Moskau. In dessen Auftrag arbeitete er vor allem in Turkestan, wo es galt, nationale, auf eine Selbständigkeit Turkestans gerichtete Aspirationen, zu unterdrücken.

Von 1922 an war B. in der Wirtschaft tätig. Fünf Jahre bekleidete er leitende Posten in den Organen des Obersten Volkswirtschaftsrats, 1927-30 leitete er äußerst erfolgreich eine Moskauer Elektrofabrik. Er erhielt seinen ersten Leninorden und war von 1931-37 Stadtoberhaupt von Moskau. 34 wurde er Kandidat, 37 Mitglied des ZK der KPdSU. Im Juli 37 wurde er Regierungschef der RSFSR (Weißrußland) und ein Jahr später Mitglied der ...