Max Frankel

dt.-amerik. Journalist; Chefredakteur der "New York Times" 1986-1994; Moskaukorrespondent der NYT 1957-1960; begleitete 1972 Präsident Nixon auf seiner Chinareise; Veröffentl. u. a.: "The Times of my Life and my Life with The Times" (Autobiogr.)

* 3. April 1930 Gera/Thüringen

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 11/2005

vom 19. März 2005 (hy)

Herkunft

Max Frankel wurde am 3. April 1930 in Gera/Thüringen in eine jüdische Kaufmannsfamilie geboren. Schon bald nach seiner Geburt übersiedelten seine Eltern nach Weißenfels bei Halle, wo der Vater einen Gemischtwarenhandel betrieb. Kurz nach den Pogromen der sog. "Reichskristallnacht" (Nov. 1938) wurde die Familie, wie viele andere polnische und staatenlose Juden auch, an der polnischen Grenze ausgesetzt. Die Familie lebte danach bei Verwandten in Krakau und wartete auf das Einreisevisum für die USA, das die Mutter schon 1933 beantragt hatte. Nach dem Verkauf des Geschäftes in Weißenfels buchte sie auf einem deutschen Schiff die Überfahrt am 5. Sept. 1939. Der Vater, aus Sicherheitsgründen noch in Krakau geblieben, floh vor den einmarschierten deutschen Truppen nach Osten, wurde dort von den Sowjets als vermeintlich deutscher Spion in Haft genommen und vor die Wahl gestellt, sowjetischer Staatsbürger oder Zwangsarbeiter zu werden. Er entschied sich für ...