Karl Dönitz

deutscher Großadmiral; von Hitler zum Nachfolger als Reichspräsident bestimmt; veranlasste im Mai 1945 die Kapitulation der Dt. Wehrmacht; am 23.5.1945 verhaftet, 1946 zu zehn Jahren Haft verurteilt

* 16. September 1891 Berlin-Grünau

† 24. Dezember 1980 Aumühle

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 11/1981

vom 2. März 1981 , ergänzt um Meldungen bis KW 42/2010

Wirken

Karl Dönitz stammte aus Berlin und war der Sohn eines Ingenieurs. Er trat 1910 als Kadett in die Kaiserliche Marine ein und wurde 1912 Leutnant zur See. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges diente er auf dem kleinen Kreuzer "Breslau", dem gemeinsam mit dem Schlachtkreuzer "Goeben" 1914 der Durchbruch durch das Mittelmeer nach der Türkei gelang. 1916 ließ sich D. zur U-Bootwaffe versetzen und führte als Kommandant Handelskrieg im Mittelmeer und Atlantik, bis er am 4. Okt. 1918 in britische Gefangenschaft geriet.

Nach seiner Entlassung blieb er in der Reichsmarine der Republik und war u.a. längere Zeit Torpedoboot-Halbflottillenchef. 1934 führte er den Schulkreuzer "Emden". Im Juli 1935 übernahm er als Kapitän zur See den Befehl über die neu aufzubauende Unterseebootwaffe (U-Boot-Flottille "Weddigen"). Am Vorabend des Zweiten Weltkrieges gehörte D. zu den Befürwortern einer schlagkräftigen und modernen U-Boot-Waffe, die ...