Julius Curtius

deutscher Jurist und Politiker; Deutsche Volkspartei (Parteiausschluss 1932); Reichsaußenminister 1929-1931; Reichswirtschaftsminister 1927-1929; MdR 1920-1930

* 7. Februar 1877 Duisburg

† 10. November 1948 Heidelberg

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 05/1949

vom 24. Januar 1949

Wirken

Julius Curtius wurde am 7. Februar 1877 in Duisburg geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft ließ er sich in seiner Vaterstadt als Rechtsanwalt nieder, zog aber 1911 nach Heidelberg, um dort wissenschaftliche Studien zu betreiben.

Nach dem ersten Weltkrieg begann er politisch als Mitglied der Deutschen Volkspartei (Stresemann) hervorzutreten und kam 1920 auch für den Wahlkreis 32 (Baden) in den Reichstag nach Berlin, wo er 1925 als Rechtsanwalt am Kammergericht sich niederließ.

Von Januar 1926 bis zum Oktober 1931 gehörte er dann den aufeinanderfolgenden Kabinetten Luther, Marx, Hermann Müller und Brüning an, zuerst als Reichswirtschaftsminister, dann, nach Stresemanns Tod, seit dem 4. Oktober 1929 als Reichsaußenminister. In der letzteren Eigenschaft führte er die deutsche Delegation auf der 2. Haager Konferenz im Januar 1930. Während des Jahres 1931 betrieb C. den Plan einer deutsch-österreichischen Zollunion, der aber an dem Widerstand des Auslandes scheiterte. Noch bevor das Haager Schiedsgericht, dem der Völkerbundsrat die Frage zur Entscheidung vorgelegt hatte, entschied, verzichtete C. am 3. 9. 1931 auf seinen Vorschlag. Darüber kam ...