Jean Vilar

französischer Regisseur, Schauspieler und Theaterleiter; Dir. des "Théâtre National Populaire" in Paris 1951-1963; Inszenierungen u. a.: "Mord im Dom", "Richard II."; "Dossier Oppenheimer" (auch Autor und Darsteller)

* 25. März 1912 Sète/Hérault

† 28. Mai 1971 Sète/Hérault

Wirken

Jean Louis Cóme Vilar wurde am 25. März 1912 in Séte (Hérault) an der Mittelmeerküste als Sohn eines kleinen Kaufmanns geboren. Er besuchte das Gymnasium und verdiente sich seit seinem 12. Lebensjahr sein Taschengeld als Jazz-Violinist. Danach bezog er die Universität von Montpellier und Paris und studierte Literatur und Theaterwissenschaft. Nachdem er sich lange Monate in Paris mühselig durchgebracht hatte, wurde er Lehrer am Collège Sainte Barbe. Ab 1932 nahm er Schauspielunterricht bei Charles-Dullin, der damals am Théatre de l'Atelier in Paris wirkte. Dort erhielt auch V. seine ersten kleinen Rollen in Balzacs "Le Faiseur", Shakespeares "Julius Cäsar" und in Vitrac's "Camelot". Drei Jahre blieb er als Schauspieler und Regisseur an diesem Theater. Nach dem Militärdienst (1937-40) ging V. als Co-Direktor von André Clavé's "Compagnie des Comédiens de la Roulotte" auf Tournee in die französische Provinz. Im "Lancry", einer kleinen Pariser Experimental-Bühne, spielte er ...