Jacques Maritain

französischer Philosoph; franz. Botschafter beim Vatikan 1945-1948; 1947 Leiter der franz. Delegation bei der UNESCO-Vollversammlung; Hauptwerke u.  a.: "Religion und Kultur", "Von der christlichen Philosophie"

* 18. November 1882 Paris

† 28. April 1973 Toulouse

Wirken

Jacques Maritain wurde am 18. Nov. 1882 als Sohn eines protestantischen Rechtsanwalts in Paris geboren. Er ist mütterlicherseits ein Enkel von Jules Favre, dem Vater der 3. französischen Republik, der 1871 die Friedensverhandlungen mit Bismarck geführt hat. M., der mit 19 Jahren ein Anhänger Spinozas war, studierte Philosophie, romanische Sprachen und Literatur sowie Naturwissenachaften an der Sorbonne, war etwa fünf Jahre lang ein eifriger Anhänger Bergsons und legte 1905 sein philosophisches Staatsexamen ab. Zusammen mit seiner russischen Frau, Raissa Oumancoff, die vorher dem jüdischen Glauben angehört hatte, konvertierte er im Alter von 24 Jahren unter dem Einfluß von Charles Peguy und Léon Bloy zum Katholizismus.

Von 1906-1908 trieb er noch einmal naturwissenschaftliche Studien u.a. bei Driesch in Heidelberg. Die Begeisterung für Bergson war inzwischen abgeflaut. Dafür begann er, von seiner Frau darauf hingewiesen, Thomas von Aquin zu lesen, in dessen Gedankengut er sich in den folgenden Jahren systematisch hineinarbeitete. ("De Bergson à Saint Thomas d'Aquin, 49).

Von 1912-1914 wirkte er ...