Ilja M. Frank

sowjetischer Physiker; Nobelpreis 1958 für Physik zus. mit Pawel A. Tscherenkow und Igor J. Tamm für die theoretische Erklärung des "Tscherenkow-Effekts"

* 23. Oktober 1908 St. Petersburg

† 22. Juni 1990 Moskau

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 36/1990

vom 27. August 1990 (gi)

Herkunft

Ilja Michailowitsch Frank entstammte einer Petersburger Akademikerfamilie. Sein Vater war Mathematikprofessor, seine Mutter Ärztin.

Ausbildung

F. studierte an der Moskauer Staatsuniversität bei S.I. Vavilov, dem späteren Präsidenten der sowjetischen Akademie der Wissenschaften, Physik, graduierte 1930, forschte über photochemische Reaktionen am Leningrader Institut für Optik und arbeitete ab 1934 am P.N. Lebedew-Institut für Physik in Moskau, das der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften angegliedert ist. 1935 promovierte er zum Doktor der Physik und Mathematik.

Wirken

Seit 1944 war er Inhaber eines physikalischen Lehrstuhls an der Moskauer Universität, von 1946-56 auch Leiter des dortigen Labors für radioaktive Strahlung. 1946 wurde er darüberhinaus Direktor des Atomkern-Laboratoriums am Lebedew-Institut, seit 1957 leitete er das Laboratorium für Neutronenphysik im Vereinigten Institut für Kernforschung in Dubna. Er spezialisierte sich in seinen bedeutenden Forschungsarbeiten auf die Gebiete der Kernphysik, der physikalischen Optik und der Fotochemie.

Während seiner Tätigkeit am Lebedew-Institut arbeitete er mit dem bekannten Physiker und Vavilov-Schüler P.A. Tscherenkow zusammen, der 1934 ...