Holger Börner

deutscher Politiker (Hessen); SPD; Ministerpräsident 1976-1987; Vors. der Friedrich-Ebert-Stiftung 1987-2003; SPD-Bundesgeschäftsführer 1972-1976; Staatssekretär 1967-1972; MdB 1957-1976

* 7. Februar 1931 Kassel

† 2. August 2006 Kassel

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 46/2006

vom 18. November 2006 (la)

Herkunft

Holger Börner wurde 1931 in Kassel geboren und wuchs in einer sozialdemokratischen Familie auf. Sein Großvater hatte sich auf der Flucht vor Bismarcks Sozialisten-Gesetzen von Berlin nach Hessen abgesetzt. Sein Vater, ebenfalls aktiver Sozialdemokrat, musste in der NS-Zeit 1933-1936 ins KZ (anschließend arbeitslos) und kam 1941 im Zweiten Weltkrieg bei einem Partisanenangriff vor Smolensk an der Ostfront ums Leben.

Ausbildung

B. wollte ursprünglich Journalist werden; um die Mutter zu unterstützen, erlernte B. nach der Mittelschule den Beruf des Betonfacharbeiters und wurde schließlich Hilfspolier und Betriebsratsvorsitzender in einem Kasseler Bauunternehmen.

Wirken

Politisch betätigte sich B. schon ab 1946 in den Reihen der Jungsozialisten; 1948 wurde er Mitglied der SPD. Bereits mit 18 Jahren saß er im Exekutivrat der Jugendinternationale und im SPD-Ortsvorstand Kassel. Im Frühjahr 1956 wurde B. zum 2. Vorsitzenden der Kasseler SPD gewählt. Von Herbst 1956 bis 1972 betätigte er sich auch aktiv in der Kommunalpolitik als Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von Kassel. Bis 1969 war er dort neun Jahre lang Vorsitzender der SPD-Fraktion. ...