Hans Speidel

deutscher General; engster Mitarbeiter Rommels; kam über Generaloberst Ludwig Beck zum Widerstand, 1944/45 inhaftiert; maßgeblich am Aufbau der Bundeswehr beteiligt; Oberbefehlshaber der NATO-Landstreitkräfte in Mitteleuropa 1957-1963, strikter Befürworter der NATO-Vorwärtsstrategie

* 28. Oktober 1897 Metzingen

† 28. November 1984 Bad Honnef

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 07/1985

vom 4. Februar 1985 , ergänzt um Meldungen bis KW 52/2016

Wirken

Hans Speidel, ev., war der Sohn eines promovierten Oberforstrates und ao. Professors. Wie es hieß, fühlte er sich schon als Jugendlicher zur geistigen Elite hingezogen. Nach dem Besuch des Eberhard-Ludwig-Gymnasiums in Stuttgart trat er im Nov. 1914 als Kriegsfreiwilliger in das Ulmer Grenadierregiment Nr. 123 ein, mit dem er den Ersten Weltkrieg an der Westfront, zuletzt als Bataillons- bzw. Regimentsadjutant, mitmachte.

Nach dem Kriege wurde S. als Offizier in die Reichswehr übernommen. Neben dem Dienst studierte er an den Universitäten Berlin und Tübingen sowie an der TH in Stuttgart Volkswirtschaft und Geschichte. 1925 promovierte er magna cum laude zum Dr. phil. Mit seiner Neigung zu den schönen Künsten, seiner Lust am Diskutieren auch nichtmilitärischer Themen und seinen schriftstellerischen Ambitionen war S. damals eine auffällige Erscheinung im Offizierskorps. Nach Verwendung im Generalstab (ab 1930) ging der fließend Französisch sprechende S. 1933 bis 1935 als ...