Hans Scholl

deutscher Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime; hingerichtet wegen seines Engagements in der von ihm mitbegründeten Gruppe "Weiße Rose"; Bruder von Sophie Scholl

* 22. September 1918 Ingersheim (heute zu Crailsheim)

† 22. Februar 1943 München (hingerichtet)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 26/2010

vom 29. Juni 2010 (rw), ergänzt um Meldungen bis KW 07/2022

Herkunft

Hans Fritz Scholl wurde 1918 in Ingersheim/Jagst (heute zu Crailsheim) als zweites Kind des liberalen Bürgermeisters Robert Scholl geboren. Zusammen mit seinen Geschwistern Inge (1917-1998), Elisabeth (geb. 1920), Sophie (1921-1943) und Werner (1922-1944) wuchs er zunächst in Forchtenberg/Kocher, 1930-1932 in Ludwigsburg und dann in Ulm auf. Der Vater gab später den Dienst in der Kommunalverwaltung auf und übernahm in Ulm ein Treuhandbüro für Wirtschafts- und Steuerberatung. Zusammen mit seiner Frau Magdalena (geb. Müller, 1881-1958), die bis zur Eheschließung Diakonisse war, sorgte er für eine christlich-humanistische Erziehung seiner Kinder.

Ausbildung

Während seiner Gymnasialzeit in Ulm war Sch. Anhänger der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), an deren Reichsparteitag er 1936 teilnahm. Im Mai 1933 trat er gegen den erklärten Willen des regimekritischen Vaters in die Hitler-Jugend (HJ) ein und stieg schnell zum "Fähnleinführer" auf. Aus Enttäuschung über das wahre Gesicht des Nationalsozialismus und im Widerspruch ...