Friedelind Wagner

deutsch-amerikanische Musikpädagogin und Regisseurin; Enkelin Richard Wagners; 1940 Emigration in die USA, 1953 Rückkehr; beteiligt am Wiederaufbau der Bayreuther Festspiele; Veröffentl.: "Nacht über Bayreuth"

* 29. März 1918 Bayreuth

† 8. Mai 1991 Herdecke/Westf.

Herkunft

Friedelind Wagner war die Tochter Siegfried Wagners und seiner Frau Winifred sowie die Enkelin des Komponisten Richard Wagner. Sie verlebte ihre Kindheit und Jugend im Haus Wahnfried in Bayreuth im Kreise ihrer Geschwister Wieland (gest. 1966), Wolfgang und Verena. Frühzeitig erfüllt von dem Bewußtsein, als Enkelin eines Großen der Musikgeschichte geboren zu sein und von unabhängigem Geist beseelt, geriet sie mit zunehmendem Alter in Widersprüche zu den allzu engen persönlichen Kontakten ihrer Mutter Winifred zu Hitler und anderen Größen des Dritten Reiches und zur zunehmenden Braunfärbung der Bayreuther Festspiele im Dienste einer völkisch-antisemitischen Ideologie.

Ausbildung

Nach Schulbesuch bereitete sich F.W. bei Intendant Heinz Tietjen auf eine spätere Regietätigkeit in Bayreuth vor, wurde aber am Vorabend des Zweiten Weltkrieges zur "Aussteigerin", zur "Abtrünnigen", wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung 1991 einen Gedenkartikel überschrieb. Sie gelangte über die Schweiz nach England, wo sie interniert wurde. Auf ihre Bitten gab ihr der gefeierte Dirigent Arturo Toscanini die Gelegenheit, 1940 nach Amerika zu gelangen, wo er ...