Erich Kleiber

österreichischer Dirigent; Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper 1923-1934; Emigration 1936-1949; Chefdirigent der Dt. Oper am Teatro Colón in Buenos Aires 1936-1949

* 5. August 1890 Wien

† 27. Januar 1956 Zürich (Schweiz)

Wirken

Erich Kleiber wurde am 5. Aug. 1890 in Wien als Sohn eines Gymnasialprofessors geboren. Er besuchte das Gymnasium in Wien, später das Konservatorium und die Universität in Prag und studierte dort drei Jahre lang.

Den ersten Dirigentenposten bekleidete er am Landestheater in Prag als Korrepetitor. Dann wurde er Kapellmeister am Hoftheater in Darmstadt, wo er von 1912-1918 tätig war, und kam dann von 1918-1921 als erster Kapellmeister nach Elberfeld-Barmen. In den folgenden beiden Jahren war er Operndirektor in Düsseldorf und Mannheim und übernahm dann die Leitung der Berliner Staatsoper als Generalmusikdirektor (1923). Sein Kontrakt wurde dann laufend verlängert. Er war ausserdem Dirigent der Berliner Staatskapelle.

Während der Intendantenkrise der Berliner Staatsoper, die mit der fristlosen Entlassung Max von Schillings 1925 begann, übernahm K.provisorisch die Stelle des Intendanten, legte sein Amt aber bald wieder nieder. Seitdem stritten im Berliner Musikleben Kleiber, Furtwängler, Klemperer und Walter um den ersten Platz. Aus diesem Kampf zog sich K. mehr und mehr zurück. Der Revolutionär, der 1925 die "Wozzek"-Uraufführung erzwungen hatte und der ...