Daniel-Henry Kahnweiler

französischer Kunsthändler und Kunsthistoriker; wohl der bedeutendste unter den großen Kunsthändlern seiner Zeit; Propagandist des Kubismus; Vertrauter von Picasso; zahlr. Veröffentl., u. a. "Der Weg zum Kubismus"

* 25. Juni 1884 Mannheim

† 11. Januar 1979 Paris

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 12/1979

vom 12. März 1979

Wirken

Daniel-Henry Kahnweiler wurde am 25. Juni 1884 als Sohn eines Bankiers in Mannheim geboren. Er wuchs in Stuttgart auf, wo er ein Realgymnasium besuchte. K. entstammte einer wohlhabenden jüdischen Familie, deren Mitglieder in London, Stuttgart und München dem Bankiersgewerbe nachgingen, aber auch im Edelmetallhandel und im Kaffeeimport eine bedeutende Rolle spielten. Auch K. durchlief nach dem Abitur eine Banklehre. 1902 wurde er zur weiteren Ausbildung dem Börsenmakler Tardieu in Paris anvertraut, doch fiel in dieser Zeit bereits auf, daß ihn die Bilder im Louvre mehr interessierten als die Aktien. Widerwillig verwaltete er einige Zeit das Vermögen seines reichen Onkels Siegmund Neumann in London, setzte dann aber durch, daß er mit finanzieller Unterstützung seiner Familie in den Kunsthandel überwechseln durfte.

Er wurde unter den großen Kunsthändlern seiner Zeit der wohl Bedeutendste. Früh begegnete er Picasso, Manolo, Braque, Derain, Vlaminck, später auch Gris und Léger, deren Bedeutung er rechtzeitig erkannte und deren Bilder er erwarb. Auf ...