Carl Friedrich Goerdeler

deutscher Kommunalpolitiker; Widerstandskämpfer (20. Juli 1944); Oberbürgermeister von Leipzig 1930-1937; Reichskommissar für die Preisüberwachung 1931-1932 und 1934-1935; 1944 verhaftet und zum Tode verurteilt, 1945 im Zuchthaus Berlin-Plötzensee hingerichtet

* 31. Juli 1884 Schneidemühl

† 2. Februar 1945 Berlin-Plötzensee (hingerichtet)

Herkunft

Carl Friedrich Goerdeler entstammte einer preußischen Beamtenfamilie und war der Sohn des Richters und freikonservativen preußischen Abgeordneten Julius Goerdeler.

Ausbildung

Er besuchte das humanistische Gymnasium in Marienwerder (Westpreußen) und studierte dann Jura an den Universitäten Tübingen und Königsberg i.Pr. Er wurde bei Robert von Hippel mit einer Dissertation über "Das Bewusstsein der Pflichtwidrigkeit im Schuldinhalte und seine Behandlung in der Literatur und den wichtigsten deutschen Gesetzbüchern des XIX. Jahrhunderts" 1908 in Leipzig zum Dr. jur. promoviert.

Wirken

Im Jahre 1912 wurde er juristischer Hilfsarbeiter der Stadt Solingen und dort bald zum 1. Beigeordneten gewählt. Den ersten Weltkrieg machte er als Hauptmann eines Feldartillerie-Regiments mit und war eine Zeit lang Leiter der Finanzverwaltung des von der 10. Armee nach dem Frieden von Brest-Litovsk besetzten weißrussischen Gebietes.

Im Febr. 1920 wurde er zum 2. Bürgermeister der Stadt Königsberg i. P. (heute Kaliningrad) gewählt. 1919 hatte er sich leidenschaftlich gegen die Gebietsabtretungen an Polen im Frieden von Versailles gewehrt und zur Rückeroberung aufgerufen. ...