Camilla Horn

deutsche Schauspielerin; Filme u. a.: "Faust", "Die Frauengasse von Algier", "Der fröhliche Weinberg", "Eternal Love", "Friedemann Bach", "Intimitäten"

* 25. April 1903 Frankfurt/M.

† 14. August 1996 Gilching/Obb.

Herkunft

Camilla Horn, Tochter eines Eisenbahnbeamten, wuchs in Frankfurt am Main auf.

Ausbildung

Sie besuchte die Volksschule, beendete eine Schneiderlehre mit der Gesellenprüfung und nahm an Abendkursen der Kunstgewerbeschule (Bereich Mode) teil. Sie zog nach Berlin um, wo sie u. a. als Akkordarbeiterin und Haus- und Kindermädchen jobbte und auf diese Weise ihren Schauspielunterricht bei Lucie Höflich und ihre Tanzausbildung bei Rudolf von Laban finanzierte. Danach tingelte C. H. über Berliner Kleinkunstbühnen und trat als Tänzerin und Statistin bei der Ufa auf.

Wirken

Als Friedrich Wilhelm Murnau 1925 "Tartüff" drehte, durfte C. H. in einer Kostümszene die berühmte Lil Dagover doubeln. Murnau war von ihr derart beeindruckt, daß er ihr die Rolle des Gretchens in seiner "Faust"-Verfilmung übertrug, für die ursprünglich die Amerikanerin Lilian Gish vorgesehen war. An der Seite von Emil Jannings ("Mephisto") und Gösta Ekman ("Faust") als geistig verwirrte Kindesmörderin durch den (Kunst-)Schnee irrend, das Gesicht mit ...