Andras Hegedüs

fr. ungarischer Politiker, Ministerpräsident 1955-1956, Soziologe

* 3. Februar 1922 Szilsárskány

† 23. Oktober 1999 Budapest

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 08/2000

vom 14. Februar 2000 (lm)

Herkunft

András Hegedüs war Sohn eines Bauern und wuchs in Szilsárkány (Westungarn) auf. Die Familie war evangelisch.

Ausbildung

Ein Pfarrer, der ihm zunächst schulisch weiterhalf, ermutigte ihn zum Studium der Elektrotechnik in Sopron. Danach besuchte er von 1940 bis 1944 mit Unterbrechung (s. unten) das Bolyai College in Budapest und das Györffy College. Mit einer Gruppe links orientierter Studenten verließ er 1941 die rechtsextreme Organisation "Turul" und kam mit marxistischen Gedankengängen in Kontakt. 1942 wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei. 1944 wurde er verhaftet und zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, konnte aber nach drei Monaten Haft entkommen.

Wirken

Nach Kriegsende 1945 bestimmte ihn Erno Gerö (zweiter Mann nach KP-Parteichef Rakosi) zur Mitarbeit in der Landreform, in der er ab 1946 als hauptamtlicher Parteifunktionär tätig war. Später berichtete er, dass er damals zwischen der dogmatischen Führung der Parteijugend und seinen persönlichen Freunden stand, die die stalinistische Linie nicht akzeptierten. 1945-1947 leitete er die kommunistische Jugendorganisation "Madisz".

1948 wurde H. Chef der Landwirtschaftsabteilung im Zentralkomitee der Partei. Ihm wurde die Vorbereitung zur ...