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Nation: | Italien |
von Bernhard Huss
Stand: 15.01.2013
Stefano Benni ist ein überaus produktiver Autor, der eine Vielzahl von Texten unterschiedlicher Gattungen verfasst hat. Allein eine erschöpfende Darstellung seiner erzählerischen Texte, die sein schriftstellerisches Profil in der öffentlichen Wahrnehmung besonders prägen, würde den Rahmen des vorliegenden Artikels sprengen, weswegen im Folgenden nach einer allgemeinen Charakteristik seines Schreibens wichtige Romane und Erzählbände in exemplarischer Auswahl vorgestellt werden.
Benni ist des Öfteren als ein ‚postmoderner‘ Autor eingeordnet worden. Er selbst weist mit Recht darauf hin, dass dies nur in einem sehr eingeschränkten Sinn gelten kann. Benni lehnt eine Zuordnung seiner Texte zu einer labyrinthischen, rhizomatisch strukturierten Denkwelt des Postmodernen ab, von der die italienische Kultur ‚paralysiert‘ sei. In diesem Sinne seien seine eigenen Texte keineswegs postmodern, sondern gehörten vielmehr einer „letteratura critica“ an, die eine klare argumentative Stoßrichtung verfolge (Benni in Trecca 1995, 29). Die in den 1980er Jahren in Italien von Autoren wie dem frühen Andrea De Carlo oder von Daniele Del Giudice verbreitete Postmoderne der oberflächenorientierten Darstellung lehnt Benni als einen „minimalismo nella distanza dalle cose“ ab und spricht diesbezüglich von Zynismus und Gefühlsferne (Benni in Degli Esposti 1993, ...