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Nation: | Finnland |
von Erkki Salmenhaara
Ernest Pingoud, geboren am 14.Oktober 1887 in St.Petersburg, als Sohn finnischer Eltern. (In früheren Quellen kommt allgemein ein unrichtiges Geburtsjahr 1888 vor.) Pingoud studierte privat bei Aleksandr Siloti, der zu den Freunden seiner Familie gehörte, und am St.Petersburger Konservatorium bei Nikolaj Rimskij-Korsakov und Aleksandr Glazunov. Nach dem Examen 1906 setzte er seine Studien in Deutschland bei Hugo Riemann und drei Jahre bei Max Reger fort. Die bei Reger geschriebenen Kammermusikwerke sind verschollen. Pingoud studierte auch andere Fächer, u.a. Geologie, Philosophie und deutsche Literatur, in Jena, Berlin-Charlottenburg, München, Bonn und Berlin. Seine Dissertation über den „Ur-Faust“ wurde zurückgewiesen, weil neues Quellenmaterial zutage kam. Schon in seiner Studienzeit begann Pingoud eine bedeutende Laufbahn als Musikkritiker und -schriftsteller. Für eine St.Petersburger Zeitung sandte er 1910–11 Musikbriefe aus Berlin und schrieb 1911–14 Konzert- und Opernbesprechungen. Eine zwölfteilige Artikelserie „Studien zur Musik der Gegenwart“ zeugt von seiner ausgedehnten Kenntnis der neuen musikalischen Strömungen der Zeit. In den 20er-Jahren setzte er seine schriftstellerische Tätigkeit in Finnland für schwedischsprachige Zeitungen fort.
Pingoud emigrierte 1918 nach Finnland, wo er sich verheiratete, und war als Musiklehrer 1918–22 in ...