Sepp Schwab

Wirken

Sepp Schwab wurde am 16. Januar 1897 in München geboren, wo er die Volksschule besuchte. 1913 trat er der sozialistischen Arbeiterjugend bei und war 1918 Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates in München. Gleich nach ihrer Gründung trat er 1919 in die KPD ein. Er wirkte beim Räte-Putsch in Bayern mit, wurde verhaftet und zu Festungshaft verurteilt.

1927 wurde er Leiter des Pressedienstes des ZK der KPD, gleichzeitig war er Redakteur bzw. Chefredakteur verschiedener KP-Organe. Von 1930-1936 arbeitete er als Deutschland-Referent im Exekutiv-Komitee (Ekki) der Komintern. 1935 wurde er erneut zu 21 Monaten Gefängnis verurteilt.

Seit 1938 lebte Sch. in der Sowjetunion, wo er bis 1945 Redakteur in der Deutschland-Abteilung des Moskauer Rundfunks gewesen ist. 1945 kehrte er in die sowjetisch besetzte Zone Deutschlands zurück. 1946 trat er der SED bei.

Bis 1954 war er in leitenden Funktionen, so als Mitglied des Redaktionskollegiums des SED-Zentralorgans "Neues Deutschland", als Direktor der DEFA und als Leiter der Staatlichen Kontrollstelle für Filmwesen tätig.

1954 bis 1956 vertrat Sch. die DDR als Botschafter in Ungarn. Ab 27. Juni 1956 war Sch. einer der stellv. Minister für Auswärtige Angelegenheiten.

Nach Erreichen der Altersgrenze lebte Sch. als sog. "Arbeiterveteran" in Ostberlin, wo er Anfang August 1977 gestorben ist.

In einem Nachruf des ZK der SED hieß es u.a. Sch. habe "in hohem Maße zur Hebung des internationalen Ansehens der DDR beigetragen". Das ZK bescheinigte Sch. zu seinem 80. Geburtstag im Januar 1977, daß er in seiner langjährigen Tätigkeit als stellv. Außenminister für die ständige Vertiefung der brüderlichen Beziehungen zur Sowjetunion und den anderen sozialistischen Staaten sowie für die Festigung des Bündnisses mit den Völkern Asiens und Afrikas gewirkt habe.