Gabriel Bourgund
Oberbefehlshaber der französischen Truppen in MarokkoGeburtstag: | 17. Mai 1898 Langres |
Todestag: | 25. Januar 1993 |
Nation: | Frankreich |
Geburtstag: | 17. Mai 1898 Langres |
Todestag: | 25. Januar 1993 |
Nation: | Frankreich |
Internationales Biographisches Archiv 49/1955 vom
Gabriel Bourgund wurde am 17. Mai 1898 in Langres geboren und ist aus der Militärakademie von Saint-Cyr hervorgegangen. Seit 1931 gehört er der französischen Kolonialarmee an und fand hier Verwendung in Kleinasien, in Marokko, in Nordafrika (1942-43), in Madagaskar und Indochina. Nach dem Kriege war er Oberbefehlshaber der französischen Truppen in Äquatorialafrika und in Kamerun und kommandierte sodann die 19. Infanterie-Division. Er befehligte, inzwischen zum Divisionsgeneral befördert, zuletzt den 4. französischen Militärbezirk von Bordeaux, als er 1955 zum Oberbefehlshaber der französischen Truppen in Marokko ernannt wurde.
Als solcher empfing er Mitte Nov. 1955 in Begleitung des französischen Generalresidenten von Marokko, Dubois, den nach mehrjähriger Verbannung nach Rabat zurückkehrenden, neueingesetzten Sultan Sidi Mohammed Ben Jussef bei seiner Ankunft in der marokkanischen Hauptstadt.
Von 1956 bis 1958 war B. Oberbefehlshaber der französischen Truppen der AOF mit Sitz in Dakar. Während dieses Aufenthalts befehligte er eine Militäroperation, die gemeinsam mit Spanien durchgeführt wurde, um den Norden Mauretaniens sowie das ehemalige spanische Territorium von Séguiet-el-Hamra abzusichern. Durch diese Operation wurde die spätere Gründung der islamischen Republik Mauretanien ermöglicht.
Einige Monate nach seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst im Jahr 1958 wurde B. als Abgeordneter der neu gegründeten Staatspartei Union pour la Nou-Nouvelle République (UNR) für das Departement Haute Marne in die Nationalversammlung gewählt. Nach seiner Wiederwahl war er mehrere Jahre Vizepräsident des Verteidigungsausschusses der Nationalversammlung.
Auf eigenen Wunsch schied er aus dem Parlament aus und wurde daraufhin zum Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Rouvres sur Aube gewählt. Dieses Amt bekleidete er bis zu seinem Tod im Jahr 1993.
B. war Träger des Verdienstkreuzes der französischen Ehrenlegion, des großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland und des Militärverdienstordens von Spanien.