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Nation: | Frankreich |
von Eugen Helmlé
Geht man vom Jahrgang aus, gehört Pierre Albert-Birot sicherlich nicht mehr zu den Autoren der Gegenwartsliteratur. Setzt man jedoch die literarische Schaffensperiode als Maßstab an, reiht sich Albert-Birot, der erst als knapp Vierzigjähriger zu schreiben begann, in die Generation der Surrealisten ein, von denen einige ihm übrigens ihre ersten Gedichtpublikationen zu verdanken haben.
Wenn es so etwas wie “verkannte Dichter” gibt, ,Poètes à l'Ecart', dann ist dieser Autor einer von ihnen; denn obgleich in vielem ein Vorläufer, gehörte er zeit seines Lebens zu den Vergessenen, den unbeachtet Gebliebenen. Lange bevor es die Lettristen gab, stellte er in seiner Dichtung Experimente an, wie sie von dieser Gruppe später wieder aufgenommen wurden. Er schrieb typographische Gedichte, Simultangedichte, Plakatgedichte, Gedichtobjekte, und von seinen Gedichten “zum Schreien und Tanzen” schreibt Maurice Nadeau, es seien “Innovationen, die die Surrealisten in Erstaunen und Bewunderung versetzen.” Die französischen Konkreten sehen ihn als einen der ihren an, doch erst langsam dringt sein Name, wenigstens in Frankreich, ins Bewußtsein der Öffentlichkeit. Nicht von einer Wiederentdeckung kann die Rede sein, sondern von einer Neuentdeckung, denn erst wenige Jahre vor seinem ...