Kelly Holmes ist ein "Urgestein" der internationalen Leichtathletik. Seit Anfang der neunziger Jahre zählt die Britin zu den besten Mittelstrecklerinnen der Welt, konnte aber nur selten das oberste Siegertreppchen besteigen. Lediglich als Gewinnerin der Commonwealth-Spiele und des Europacups durchbrach sie die Reihe zweiter und dritter Plätze bei internationalen Meisterschaften: 2000 holte sie Bronze bei den Olympischen Spielen, 1995 und 2003 Silber bei der WM, 1994 Silber und 2002 Bronze bei der EM sowie 2003 Silber bei der Hallen-WM. Zudem sicherte sie sich 1995 und 2001 Platz zwei in der Grand-Prix-Wertung. Dennoch hat das Wort der Britin Gewicht im internationalen Sport. "Sie leistet sich eine eigene Meinung", formulierte es die Süddeutsche Zeitung (10.8.2002), nachdem die EM-Dritte die Pressekonferenz in München boykottierte, weil sie nicht mit der Siegerin Jolanda Ceplak an einem Tisch sitzen wollte. "Das war ein Eklat, und er war es umso mehr, als er mit handfesten Doping-Spekulationen ...