Conny Pohlers zählte spätestens seit dem neuen Jahrtausend zu den besten deutschen Fußballerinnen, stand dennoch im Verlauf ihrer Karriere zumeist im Schatten von Kolleginnen wie Inka Grings oder dem deutschen Superstar des Frauenfußballs, Birgit Prinz. Pohlers wurde 2003 Weltmeisterin und 2005 Europameisterin, schaffte es allerdings nie, sich dauerhaft einen Stammplatz im DFB-Team zu erkämpfen. Ihr letztes von 67 Länderspielen absolvierte die Angreiferin 2008. Bei der Heim-WM 2011 stand sie zwar im vorläufigen Kader, wurde von Bundestrainerin Silvia Neid jedoch aus dem endgültigen Aufgebot gestrichen. Auf Vereinsebene gewann Pohlers alles, was es im Frauenfußball zu gewinnen gibt, u. a. viermal den UEFA-Pokal bzw. den Nachfolge-Wettbewerb UEFA Women’s Champions League. Mit 48 Treffern ist Conny Pohlers, die 2014 ihre Karriere beim VfL Wolfsburg beendete, Rekord-Torschützin in den Europapokal-Wettbewerben.
Laufbahn
Conny Pohlers kam im Alter von sieben Jahren zum Fußball. Schon ihre Eltern waren aktive Fußballer: Mutter Bärbel war bis zur Hochzeit unter ihrem Mädchennamen Bärbel Altmann Torjägerin bei der BSG Buna Chemie und auch Vater Gerhard kickte. Erster Verein von Conny Pohlers war der FSV '67 Halle, wo Trainer Bodo Neumann sie entdeckte. Von 1985 an spielte sie beim FSV, 1992 wechselte sie zum Ortsrivalen Böllberger SV Halle, wo sie bis zum 14. Lebensjahr in gemischten Mannschaften spielte, anschließend in das Frauenteam des Klubs aufrückte und auch hier als 15-jähriges "Küken" sogleich ihren Ruf als gefürchtete Torjägerin untermauerte. Bereits im Sommer 1994 machte die Frauenfußball-Zeitschrift DIEDA (04/1994) in einem längeren Artikel erstmals auf das große Talent von Pohlers aufmerksam.
Obwohl sie auch Angebote einiger Klubs aus den alten Bundesländern hatte (SG Praunheim, TuS Niederkirchen und VfL Sindelfingen), schloss sich Pohlers 1994 Turbine Potsdam an. Hier kam sie unter die Fittiche von Bernd Schröder, unter dem sie sich schließlich zu einer der besten deutschen Angreiferinnen entwickelte. Nach dem Aufstieg in die Bundesliga belegte Turbine im ersten Jahr (Saison 1994/95) in der Nordgruppe den sechsten Platz. Als 1997 die eingleisige Bundesliga eingeführt wurde, spielte Conny Pohlers beim TuS Niederkirchen an der Seite ihres großen Vorbildes Heidi Mohr. Doch nach einem halben Jahr kehrte sie in ihre brandenburgische Heimat zurück und stürmte fortan wieder für Turbine.
Seit Ende der 1990er Jahre behauptete sich Turbine konstant im Spitzenfeld der Liga, landete 1999 und 2000 jeweils auf dem vierten Tabellenplatz. Zu Beginn des neuen Jahrhunderts stiegen die Brandenburgerinnen dann sogar zur zweiten Kraft hinter dem Ausnahmeklub 1. FFC Frankfurt auf und wurden 2001 bis 2004 jeweils deutscher Vizemeister. Nachdem Conny Pohlers 2000/01 mit 23 Treffern hinter Birgit Prinz Zweite der Torjäger-Wertung geworden war (dennoch wurde sie für die EM nicht berücksichtigt), war sie in der Saison 2001/02 mit 27 Treffern erstmals erfolgreichste Goalgetterin der Frauen-Bundesliga.
Conny Pohlers blieb schon früh in der Sichtung des DFB hängen und bestritt in den Jahren 1993 und 1994 bereits drei Länderspiele in der U16-Auswahl des DFB. Von 1998 bis 2001 gehörte sie der U21-Auswahl an, wo sie Spielführerin war. Am 10. Mai 2001 feierte sie dann in Troisdorf im Spiel gegen Italien ihr Nationalmannschaftsdebüt, als sie für Claudia Müller eingewechselt wurde. Eine Sternstunde in der DFB-Auswahl erlebte die gebürtige Hallenserin dann Ende Oktober 2001, als sie in ihrem dritten Länderspiel gegen Portugal in Wolfsburg gleich fünf Treffer zum 9:0 beisteuerte; gleichzeitig löschte sie damit die Bestmarke von Heidi Mohr. Ab diesem Zeitpunkt hatte sie den Durchbruch in der Mannschaft des Europameisters geschafft und gehörte regelmäßig zum Kader - ohne sich allerdings einen Stammplatz in der Startelf erkämpfen zu können.
Im Januar 2003 gab Conny Pohlers ihren Wechsel in die amerikanische Profiliga WUSA (Womens United Soccer Association) zu Atlanta Beat bekannt, wo sie einen Zweijahresvertrag unterzeichnete. "Ich habe schon immer davon geträumt, in der US-Profiliga zu spielen. Dort ist alles viel professioneller", begründete sie den vorzeitigen Ausstieg aus ihrem bis 2004 laufenden Vertrag in Potsdam (BZ, 12.3.2003). "Die Conny ist USA-verrückt und sieht dort wirklich das gelobte Land", kommentierte der Potsdamer Trainer Bernd Schröder den Abgang seiner Torjägerin (BZ, 12.3.2003), der, wie es hieß, pro Saison ein Verdienst von ca. 40.000 Dollar für die Spielzeit von April bis August garantiert wurde. Doch der Traum währte nicht lange, denn im Herbst 2003 stelllte die WUSA aufgrund finanzieller Probleme den Spielbetrieb ein und Pohlers kehrte nach Potsdam zurück.
Ebenfalls im Herbst 2003 fand in den USA die Weltmeisterschaft statt und Conny Pohlers sicherte sich dabei mit der DFB-Auswahl den Titel. Allerdings stand die damals 24 Jahre alte Angreiferin nur ein einziges Mal während des Turniers auf dem Platz. Beim 6:1-Erfolg im Gruppenspiel gegen Argentinien wurde Pohlers in der zweiten Halbzeit eingewechselt und erzielte gegen die Südamerikanerinnen das Tor zum zwischenzeitlichen 5:1. Dass sie nur einmal zum Einsatz kam, störte Pohlers kaum: "Das war das Tollste, dort dabei zu sein. Auch wenn ich meistens nur von der Bank aus mitgefiebert habe" (www.dfb.de, 29.8.2006).
Nach ihrer Rückkehr aus den USA holte die Angreiferin 2004 mit den Brandenburgerinnen erstmals das "Double" aus Meisterschaft und DFB-Pokal. Am 29. Mai in Berlin bezwang Potsdam den Seriensieger 1. FFC Frankfurt im Pokalfinale mit 3:0. Zwei Wochen später schließlich holten Pohlers und Kolleginnen beim Saisonfinale mit einem 7:2 in Frankfurt erstmals auch den Meistertitel. Pohlers erzielte in diesem Spiel drei ihrer insgesamt 18 Saisontreffer. Bei den Olympischen Spielen in Athen holte sie mit der deutschen Nationalmannschaft nach einem 1:0 über Schweden die Bronzemedaille. Pohlers kam in vier von fünf Spielen zum Einsatz und erzielte drei Treffer.
Während die Potsdamerinnen in der darauffolgenden Saison in der Meisterschaft nur Dritte wurden, dominierten sie erneut im Pokalwettbewerb. Allerdings mussten die "Turbinen" im Pokal-Finale, erneut gegen den 1. FFC Frankfurt, in die Verlängerung, wo sie dann mit 3:0 triumphierten und Conny Pohlers mit einem herrlichen Volleyschuss das 1:0 besorgte. Den bis dahin größten Erfolg ihrer Vereinskarriere feierte sie im Juni des Jahres 2005. Nach zwei Erfolgen in Hin- und Rückspiel gewann Pohlers mit ihrem Team den UEFA-Pokal der Frauen (Vorläufer der Champions League). Beim 2:0-Erfolg beim schwedischen Vertreter von Djurgarden/Alvsjö erzielte Pohlers das 1:0, beim 3:1 im Rückspiel vor heimischem Publikum gelang der Angreiferin sogar ein "Doppelpack". "Von so einem großen Erfolg hätte ich nicht einmal zu träumen gewagt", sagte Pohlers, mit 14 Treffern beste Torschützin des Wettbewerbs (www.uefa.com, 3.6.2005).
Im selben Jahr verteidigte Pohlers mit der deutschen Nationalmannschaft den Europameistertitel, wobei sie selbst 2001 allerdings nicht zum Aufgebot gehört hatte. "Ich bin als Letzte aus dem Kader geflogen", erklärte Pohlers und erinnerte sich: "Die Bundestrainerin hat sich am Ende eben doch für eine Abwehrspielerin entschieden" (TSP 9.6.2005). 2005 war sie nun dabei, spielte im offensiven Mittelfeld und erzielte im ersten Gruppenspiel gegen Norwegen das spielentscheidende 1:0. Auch beim 4:0 über Italien steuerte die Potsdamerin einen Treffer bei, ebenso wie beim 4:1 im Halbfinale gegen Finnland. Das Endspiel in Blackburn gewann das deutsche Team gegen Norwegen mit 3:1, Pohlers spielte über 90 Minuten.
Ihre zweite deutsche Meisterschaft feierte Pohlers 2006, als die Potsdamerinnen Mitte Mai des Jahres mit einem 3:1-Erfolg gegen den Hamburger SV den Titelgewinn klarmachten. "Wir hatten diese Saison den ‚Bayern-Dusel’", sagte Pohlers dem kicker (18.5.2006). In dieser Spielzeit erzielte die Stürmerin 36 Treffer und wurde zum zweiten Mal nach 2002 Bundesliga-Torschützenkönigin. Im DFB-Pokalfinale setzte sich der erfolgreichste Verein der vergangenen Jahre mit 2:0 gegen den 1. FFC Frankfurt durch.
Im UEFA-Cup-Finale hingegen musste sich das Team von Turbine Potsdam den Konkurrentinnen aus Frankfurt geschlagen geben. Nach einer 0:4-Heimspielniederlage verlor Turbine auch das Rückspiel mit 2:3. Pohlers wechselte nach der Saison 2006/07 an den Main zum 1. FFC Frankfurt, weil sie dort die "bessere sportliche Perspektive" sah (FR, 2.3.2007). "Ich bin jetzt 28 Jahre alt und wollte mich noch einmal verändern. Nach zwölf Jahren in Potsdam war es einfach an der Zeit. (…). Beim 1. FFC komme ich in eine gestandene Mannschaft, dort will ich mich etablieren. Ich weiß aber, dass es sehr schwer wird", sagte Pohlers (www.dfb.de, 1.3.2007). Danach verlor sie ihren Stammplatz in Potsdam und sah damit gleichzeitig ihre Teilnahme an der WM 2007 gefährdet ("Es ist schon eine blöde Situation für mich", womensoccer.de). Pohlers hatte bereits im Sommer 2006 "Abnutzungserscheinungen" zwischen ihr und Coach Bernd Schröder, der Turbine seit 1971 betreut, festgestellt.
Beim Algarve-Cup im März 2007, bei dem das deutsche Team enttäuschte und lediglich den achten Platz belegte, gehörte Conny Pohlers nicht zum Kader, sondern stand lediglich "auf Abruf". Im April 2007 wurde die Potsdamerin für das Spiel einer FIFA-Weltauswahl gegen die chinesische Nationalmannschaft berufen. Für die WM 2007 in China wurde Pohlers nicht nomniniert.
Bereits im März 2008 verlängerte Conny Pohlers ihren Vertrag in Frankfurt bis 2009. Anschließend sammelte sie mit dem 1. FFC Titel en masse. Im DFB-Pokalfinale in Berlin am 19. April setzte sich Pohlers mit ihrem Klub klar und deutlich mit 5:1 gegen den 1. FC Saarbrücken durch. Die Stürmerin steuerte dabei die Treffer zum 2:1 und zum 4:1 für den Favoriten bei. Ende Mai gewann Conny Pohlers zum zweiten Mal in ihrer Karriere den UEFA-Cup der Frauen. Nach dem 1:1-Unentschieden beim schwedischen Spitzenklub Umeå IK (mit der Weltfußballerin Marta) setzten sich die Frankfurterinnen im Rückspiel mit 3:2 durch, wobei Pohlers gleich zweimal traf.
Mitte Juni machte der 1. FFC Frankfurt schließlich das "Triple" perfekt. Nach einem 5:1-Erfolg am letzten Spieltag über die SG Essen-Schönebeck holte Pohlers nach DFB-Pokal und dem Triumph im UEFA-Cup auch noch den nationalen Meistertitel. Noch vor dem Beginn der Olympischen Spiele 2008 in Peking verlängerte die Nationalstürmerin ihren Vertrag beim 1. FFC Frankfurt vorzeitig um ein Jahr bis zum 30. Juni 2010. In Peking holte sich die 29-Jährige mit der DFB-Auswahl die Bronzemedaille, wobei Pohlers lediglich einmal im Spiel um Platz drei gegen Japan zum Einsatz kam.
Der traumhaften Saison 2007/08 folgte der Albtraum. Conny Pohlers wurde unmittelbar nach den Olympischen Spielen wegen eines Knorpelschadens im Knie operiert und fiel mehr als ein Jahr lang aus. Erst im Oktober 2009 feierte sie in der Reserve des 1. FFC Frankfurt ihr Comeback. "Mir geht es gut. Mein Knie ist wieder voll hergestellt", sagte Pohlers, nachdem sie für ihre Rückkehr schwer geschuftet hatte, zeitweise aber gezweifelt hatte, ob sie je wieder Fußball spielen könnte. "Ich habe wirklich schwarzgesehen. Ich dachte: So, das war’s dann" (www.dfb.de, 6.10.2009).
Mit dem 1. FFC hatte sie die Vormachtstellung im deutschen Frauenfußball verloren. In der Liga landete die wieder genesene Pohlers, die in der Saison 2009/10 noch 17 Ligaspiele bestritt (15 Tore), auf Platz drei. In der darauffolgenden Spielzeit lieferte sich Pohlers mit dem 1. FFC Frankfurt ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit ihrem Exklub Turbine Potsdam, musste sich aber am letzten Spieltag mit dem zweiten Platz, einen Zähler hinter Turbine, zufriedengeben. Kleiner Trost für Pohlers war die Tatsache, dass sie mit 25 Treffern beste Torschützin der Liga wurde und zudem in Köln das Finale um den DFB-Pokal mit 2:1 gegen Potsdam gewinnen konnte.
Bereits im März 2011 wurde bekannt, dass Conny Pohlers von Frankfurt zum Ligakonkurrenten VfL Wolfsburg wechseln würde, wo sie einen Zweijahresvertrag unterschrieb. "Conny Pohlers spielt und trifft seit Jahren auf höchstem nationalen und internationalen Niveau. (…). Mit ihrer Erfahrung, ihrem enormen Ehrgeiz und ihrer Torgefährlichkeit wird sie eine absolute Verstärkung für unser Team darstellen", sagte Wolfsburgs Cheftrainer Ralf Kellermann (www.dfb.de, 31.3.2011). In ihrer ersten Saison bei den Niedersachsen belegte Neuzugang Pohlers mit dem VfL Platz zwei. Nach dem 22. Spieltag fehlten den "Wölfinnen" drei Punkte zum Titel, den sie dem amtierenden Meister Turbine Potsdam überlassen mussten. Pohlers hatte alle 22 Ligaspiele für ihren neuen Klub bestritten und belegte mit 19 Treffern Platz zwei in der Torschützenliste hinter Genoveva Anonma aus Potsdam. Im DFB-Pokal waren die Wolfsburgerinnen allerdings schon im Achtelfinale gegen den 1. FFC Frankfurt ausgeschieden.
Im November 2012 verlängerte Conny Pohlers ihren Vertrag beim VfL Wolfsburg vorzeitig bis 2014. "Der VfL Wolfsburg und Conny Pohlers – das passt einfach", sagte VFL-Trainer Kellermann (www.dfb.de, 16.11.2012). Der "Raúl des Frauenfußballs", wie das Wolfsburger Vereinsorgan Unter Wölfen 24.11.2012) sicherlich etwas übertrieben schrieb, hatte zu diesem Zeitpunkt sowohl in der Liga als auch in der Women’s Champions League regelmäßig getroffen. Mit ihren sechs Treffern bis zum Achtelfinale hatte die ehemalige Nationalspielerin die Marke von 40 Treffern im Europapokal erreicht und damit die bisherige Torschützenkönigin Hanna Ljungberg überflügelt.
Am Ende der Saison feierte die 34-Jährige mit den "Wölfinnen" das Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokal und dem Gewinn der Women’s Champions League. In der Bundesliga setzte sich der VfL mit vier Punkten Vorsprung vor Turbine Potsdam durch, im nationalen Pokalwettbewerb besiegte Wolfsburg die "Turbinen" mit 3:0, wobei Pohlers der Treffer zum Endstand gelang. Und in der Champions League gewann der deutsche Meister das Finale an der Stamford Bridge zu London mit 1:0 gegen Olympique Lyon. Pohlers stand in der Startelf und wurde nach 82 Minuten ausgewechselt.
Nur wenige Wochen später entschied sich Conny Pohlers für einen Wechsel auf Leihbasis in die National Women's Soccer League (NWSL) in den USA. Für rund drei Monate sollte die Deutsche für die Washington Spirit auf Torejagd gehen. "Aus sportlicher Sicht kann ich diesen Deal natürlich nicht begrüßen (...). Auf der anderen Seite können wir aber verstehen, dass sie sich diese Chance nicht entgehen lassen möchte", sagte Wolfsburgs Cheftrainer Ralf Kellermann (www.dfb.de, 12.6.2013). Für den Hauptstadtklub in den USA traf die sonst so treffsichere Angreiferin in 13 Ligaspielen zwar nur einmal und belegte den letzten Platz in der Liga, zog aber dennoch für sich ein positives Fazit: "Die zwei Monate möchte ich überhaupt nicht missen. (...). Alles war toll" (www.fifa.com, 12.9.2013).
Nach ihrer Rückkehr bestritt die Torjägerin in der Saison 2013/14 noch 20 Ligaspiele für den VfL Wolfsburg, in denen ihr sechs Treffer gelangen. Pohlers konnte mit dem VfL sowohl den deutschen Meistertitel verteidigen (am letzten Spieltag durch ein 2:1 im direkten Duell gegen den 1. FFC Frankfurt) als auch den Titel in der Women’s Champions League. Beim dramatischen 4:3-Erfolg über den schwedischen Vertreter von Tyresö FF kam Pohlers allerdings nicht zum Einsatz.
Wenige Wochen zuvor, im April 2014, hatte die inzwischen 35 Jahre alte Fußballerin ihren Rücktritt vom Leistungssport bekannt gegeben. Für die Zeit nach der aktiven Karriere hatte sie schon Plan B in der Schublade. "Ich bin dem VfL Wolfsburg dankbar, dass er auch nach Karriereende mit mir plant, das ist nicht selbstverständlich. (...). Es gibt verschiedene Möglichkeiten, vielleicht im Jugendbereich oder im Internat. Und wenn es mich juckt, kann ich immer noch in der zweiten Mannschaft spielen", so Pohlers (www.uefa.com, 14.4.2014), die sich Ende Juli 2014 mit einem Abschiedsspiel von ihren Kolleginnen und ihren Fans verabschiedete.
In der DFB-Auswahl kam die Angreiferin nach ihrem 67. Länderspiel 2008 in Peking nicht mehr zum Einsatz. Die 32-Jährige gehörte im Frühjahr 2011 zwar noch zum vorläufigen Kader für die WM im eigenen Land – Pohlers war allerdings erst nach der Verletzung von Dzsenifer Marozsán nachnominiert worden -, wurde am 27. Mai des Jahres dann jedoch von Bundestrainerin Silvia Neid aus dem erweiterten Kader gestrichen. "Es war eine Entscheidung für 21 und nicht gegen 5 Spielerinnen", erläuterte Neid (www.rhein-zeitung.de, 29.5.2011). Insgesamt jedoch konnte sich Pohlers nie so ganz in der Nationalmannschaft durchsetzen und war selten Stammspielerin. Von ihren 67 Länderspielen absolvierte sie fast ein Drittel nicht über die volle Distanz.
Informationen und Meldungen zum weiteren Fortgang der Karriere siehe Journal
Persönliches
Conny Pohlers legte an der Fachoberschule in Potsdam das Fachabitur ab und durchlief danach eine Ausbildung zur Arzthelferin, die sie im Juli 2001 abschloss. Danach ging sie zur Bundeswehr, wo sie einen Platz in der Sportfördergruppe erhielt. Später absolvierte sie noch eine Ausbildung zur Erzieherin und arbeitete neben dem Fußball auch in diesem Bereich. Nach der Beendigung der aktiven Karriere im Sommer 2014 gründete Pohglers gemeinsam mit ihrer ehemaligen Mannschaftskollegin Navina Omilade eine Sportmanagementagentur namens "Mainsoccer GmbH", die unter dem Dach der mainspo Holding GmbH angesiedelt ist und sich exklusiv dem Frauenfußball widmet.
Als Hobbys nennt Conny Pohlers reisen, ausgehen und sich mit Freunden treffen. Sie gesteht, dass sie einen "Schuhtick" und eine Schwäche für Kartoffelchips hat. Außerdem, so konzedierte die Nationalstürmerin, habe sie einen "Putzfimmel". Als Ausgleichssportarten betreibt sie Badminton und Radfahren. Sich selbst beschreibt sie als humorvoll, zielstrebig und optimistisch. Sie räumt allerdings ein, oft ein wenig ungeduldig zu sein. "Wenn mir etwas zu langsam ist, dann drängele ich halt", verriet sie dem Magazin FF (5.5.2005). Die ehemalige Bundestrainerin Tina Theune-Meyer sagte einst über Pohlers: "Unsere Ulknudel. (…). Die weiß, wann Zeit ist, mal wieder einen kleinen Gag zu platzieren" (FF, 4.4.2004). "Streut Salz in den Kaffee wie Bälle ins Netz", hieß es im FFC-Special 2010/11 über Pohlers.
2022: Das DFB Magazin berichtet über Christina Pohlers-Saß, die Ehefrau der früheren Nationalspielerin Conny Pohlers. Pohlers-Saß ist beim VfL Wolfsburg als Administrative Leiterin tätig ist. Pohlers und Pohlers-Saß haben zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter.
Adresse
c/o VfL Wolfsburg, In den Allerwiesen 1, 38446 Wolfsburg, Tel.: 0361 8903-0, Fax: 0361 8903, E-Mail: fussball@vfl-wolfsburg.de, Internet: www.vfl-wolfsburg.de
c/o mainsoccer GmbH, 38442 Wolfsburg, Mobil: 0163 3934441, E-Mail: c.pohlers@mainsoccer.de, Internet: www.mainsoccer.de
Karriere in Zahlen
Stationen:
1985 - 1992: |
FSV '67 Halle |
1992 - 1994: |
Böllberger SV Halle |
1994 - 1997: |
Turbine Potsdam |
Juli- Dez. 1997: |
TuS Niederkirchen |
Jan. 1997 - März 2003: |
1. FFC Turbine Potsdam |
März 2003 - Aug. 2003: |
Atlanta Beat (WUSA) |
Sept. 2003 - 2007: |
Turbine Potsdam |
2007 - 2011: |
1. FFC Frankfurt |
2011 - 2014: |
VfL Wolfsburg |
2013: |
Washington Spirit (ausgeliehen) |
Liga-Statistik:
Saison |
Verein |
Liga |
Spiele |
Tore |
1997/98 |
Turbine Potdam |
1. |
14 |
7 |
1998/99 |
Turbine Potdam |
1. |
16 |
9 |
1999/00 |
Turbine Potdam |
1. |
22 |
17 |
2000/01 |
Turbine Potdam |
1. |
22 |
23 |
2001/02 |
Turbine Potdam |
1. |
20 |
27 |
2002/03 |
Turbine Potdam |
1. |
10 |
13 |
2003/04 |
Turbine Potdam |
1. |
17 |
18 |
2004/05 |
Turbine Potdam |
1. |
20 |
17 |
2005/06 |
Turbine Potdam |
1. |
19 |
36 |
2006/07 |
Turbine Potdam |
1. |
18 |
8 |
2007/08 |
1. FFC Frankfurt |
1. |
20 |
20 |
2008/09 |
1. FFC Frankfurt |
1. |
0 |
0 |
2009/10 |
1. FFC Frankfurt |
1. |
17 |
15 |
2010/11 |
1. FFC Frankfurt |
1. |
22 |
25 |
2011/12 |
VfL Wolfsburg |
1. |
22 |
19 |
2012/13 |
VfL Wolfsburg |
1. |
21 |
16 |
2013/14 |
VfL Wolfsburg |
1. |
20 |
6 |
2013 |
Washington |
1. |
13 |
1 |
Erfolge:
67 A-Länderspiele (28 Tore) |
18 U21-Länderspiele |
3 U16-Länderspiele |
300 Bundesligaspiele (276 Tore) |
Weltmeisterin 2003 |
Europameisterin 2005 |
Dritte Olympische Spiele von Athen 2004 |
Dritte Olympische Spiele von Peking 2008 |
Siegerin UEFA-Pokal 2005 und 2008 |
Siegerin Women’s Champions League 2013 und 2014 |
Finalistin UEFA-Pokal 2006 |
Zweite bei der Militärweltmeisterschaft 2011 |
Deutsche Meisterin 2004, 2006, 2008, 2013 und 2014 |
Siegerin DFB-Pokal 2004, 2005, 2006, 2008, 2011, 2013 |
Auszeichnungen:
Nominierung für die FIFA-Weltauswahl (2007) |
BL-Torschützenkönigin 2002 (27 Treffer), 2006 (36 Treffer), 2011 (25 Treffer) |
Dritte bei der Wahl zur "Fußballerin des Jahres" in Deutschland (2004) |
Zweite bei der Wahl zur "Fußballerin des Jahres" in Deutschland (2005 und 2006) |
Rekordtorschützin der Women’s Champions League (48 Tore) |
Journal
Ergänzungen aus MA-Journal. Die nachfolgenden Meldungen werden bei der nächsten redaktionellen Bearbeitung in den Text integriert.
14. Mai 2015: Fußball, Champions League der Frauen, Finale in Berlin: Der 1. FFC Frankfurt holt sich den Titel mit einem 2:1-Sieg im Finale über den FC Paris St. Germain (mit Annike Krahn, Fatmire Alushi und Josephine Henning). In der Startaufstellung bietet Frankfurts Trainer Colin Bell u. a. Kathrin Hendrich, Bianca Schmidt, Kerstin Garefrekes, Simone Laudehr, Dzsenifer Marozsán,Verónica Boquete und Celia Šašić auf. Saskia Bartusiak kommt als Reservespielerin nicht zum Einsatz. Die Tore für Frankfurt erzielen Šašić und die eingewechselte Mandy Islacker in der Nachspielzeit. Für PSG trifft Marie-Laure Delie zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Šašić ist mit 14 Treffern die erfolgreichste Schützin der vergangenen Women's Champions League-Saison und stellt damit auch den Wettbewerbsrekord ein, den bisher Conny Pohlers (2004/05) und Margrét Lára Vidarsdóttir (2008/09) alleine hielten.