Paul Breitner war während seiner aktiven Laufbahn nicht nur einer der weltbesten Verteidiger und später Mittelfeldspieler, der Weltmeister von 1974 und Europameister von 1972 war gleichzeitig auch ein Fußballer, an dem sich die Geister schieden. Der langjährige Profi, der den Großteil seiner Karriere bei den Münchner Bayern absolvierte, stand im Ruf, ein exzentrischer Linker, Revoluzzer, Querkopf und unbequemer Rebell zu sein, und dieses Image, das er sich als junger Erwachsener erworben hatte, blieb ihm später erhalten, wenngleich sich seine politische Gesinnung schon früh gewandelt hatte.
Fußballerisch war Paul Breitner im ersten Teil seiner Profikarriere einer der weltbesten Offensivverteidiger: hart, zweikampfstark, energisch, reaktionsschnell, konditionsstark und schussfreudig. Er brachte diese Rolle, die Giacinto Facchettiin den 60er Jahren bei Inter Mailand geprägt hatte, in Deutschland zur Vollendung. Später rückte er ins Mittelfeld, wo seine geradezu charismatischen Führungsqualitäten noch besser zur Geltung kamen. Er wurde zur Personifizierung des dominanten Regisseurs, der auf dem Spielfeld alle Fäden in ...