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Nation: | Polen |
von Reinhard Schulz
Stand: 04.05.2020
Krzysztof Penderecki, geboren am 23.November 1933 in Debica/Polen, darf in seiner kompositorischen Entwicklung als ein gleichsam nach außen gekehrtes Spiegelbild der Musikgeschichte seit 1960 angesehen werden. Er studierte 1955–58 Komposition, u.a. bei Arthur Malawski am Krakauer Konservatorium. 1959 gewann er mit drei Kompositionen (Strophen, Emanationen und Psalmen Davids) jeweils den 1.Preis bei einem anonym ausgetragenen Wettbewerb in Polen. Im gleichen Jahr war er beim Warschauer Herbst vertreten.
Für 1960 erhielt er einen Auftrag zu einer Orchesterkomposition vom Südwestfunk: die Donaueschinger UA von Anaklasis machte Penderecki mit einem Schlag in den Kreisen der Avantgarde bekannt. Die spürbar gesellschaftspolitisch Stellung beziehende Ausrichtung mehrerer seiner Kompositionen, so etwa der Threnos für die Opfer von Hiroshima (1961) und Dies irae (zum Gedenken an die Ermordeten in Auschwitz, 1967), später dann das Polnische Requiem (1980/84), ließen bald weitere Kreise auf sein Schaffen aufmerksam werden. Zurückgezogenheit in einen »elitären« Kreis von Neutönern war dem seinen Katholizismus nie verleugnenden Komponisten (viele seiner Werke sind geistliche) seit jeher fremd. So bewegten sich seine stilistischen Mittel mit gewisser innerer Konsequenz hin auf klarere ...