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Nation: | Frankreich |
von René Karlen
Darius Milhaud, geboren am 4.September 1892 in Aix-en-Provence, fühlte sich zeitlebens seiner mediterranen Herkunft und seiner jüdischen Religion verbunden. Seine musikalische Begabung wurde im Elternhaus einer alteingesessenen, wohlhabenden und musikliebenden Familie früh erkannt und gefördert. Aus gesundheitlichen Gründen konnte Milhaud aber erst im Alter von sieben Jahren einen regelmäßigen Violinunterricht besuchen. Erste Kompositionsversuche datieren aus dem Jahr 1905; gleichzeitig entdeckte er im Streichquartett seines Lehrers Léo Bruguier seine Begeisterung für Debussys Musik. Nach dem Bakkalaureat setzte er 1909 seine Violinstudien bei Berthelier am Pariser Conservatoire fort, gab diese jedoch drei Jahre später auf, weil sie dem Komponieren Zeit stahlen. Nachdem ihm sein Harmonielehrer Xavier Leroux geraten hatte, seine Klasse zu verlassen, konzentrierte sich Milhaud auf André Gédalges Kontrapunkt- und Kompositionskurse, wo er Arthur Honegger und Jacques Ibert kennenlernte. Daneben besuchte er den Fugenkurs bei Charles-Marie Widor und nahm bei Vincent d'Indy Dirigierunterricht. In seiner Begeisterung für die zeitgenössische französische Poesie vertonte er während der Studienzeit eine Reihe von Gedichten von André Gide, Francis Jammes und Paul Claudel; außerdem entstand 1910–15 seine erste Oper: La brebis égarée nach Francis ...