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Nation: | Argentinien, Deutschland |
von Wieland Reich
Stand: 01.08.2017
Mauricio (Raúl) Kagel, geboren am 24. Dezember 1931 in Buenos Aires, stammte aus einer künstlerisch interessierten Familie mit deutschen, jüdischen und russisch-ukrainischen Wurzeln. Da er konkrete persönliche Daten zeitlebens verschwieg, ist etliches Biografische ungeklärt. Kagel hatte zwei ältere Geschwister. Der Vater war wahrscheinlich Buchdrucker und -binder. Die musikbegeisterte Mutter sorgte früh für eine musikalische Ausbildung. Kagel lernte u.a. Klavier; er besuchte Musiktheorie-Kurse bei Erwin Leuchter, studierte Harmonielehre bei Alberto Ginastera, Kontrapunkt und kurz auch Komposition bei Juan Carlos Paz, Orchestrierung und Dirigieren bei Teodoro Fuchs.
Wesentliche Anregungen erhielt er als Pianist und Dirigent 1950–54 in der Konzertvereinigung »Agrupación Nueva Música«. Hier erklang erstmals eine Komposition von ihm. Schon früh beschäftigte er sich umfassend mit den Medien Film und Fotografie. Seine literarischen, philosophischen und ethnologischen Interessen vertiefte er, nachdem ihn das Konservatorium nicht zum Studium zugelassen hatte, an der Universität Buenos Aires und in freien Seminaren von Jorge Luis Borges. Eine Dissertation über Spinoza und Kierkegaard blieb unvollendet. Kagel war Chorleiter der »Sociedad Hebraica Argentina«, leitete ein Kammerorchester, dirigierte an einer privaten Kammeroper sowie kurz am Teatro Colón, war ...