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Nation: | Deutschland |
von Friederike Gösweiner
Stand: 15.02.2018
Thomas Langs Prosa zeichnet ein hohes Maß an Literarizität aus. Seine Romane und Erzählungen entwickeln sich langsam, wirken stark symbolisch und sind durchzogen von Leitmotiven und Zitatanspielungen, der formal-technische Aspekt erscheint in dieser kunstfertigen Prosa ebenso wichtig wie Thema oder Handlung. Lang wurde als „Meister der literarischen Verdichtung“ (Clemens Peter Haase) bezeichnet, der „erhöhte Dichtegrad“ (Hubert Winkels) seiner Texte kommt über eine wohlkalkulierte Künstlichkeit zustande, die vor allem aus Langs Erzählweise resultiert. Sein erzähltechnisches Konzept lässt sich als „literarischer Fotorealismus“ beschreiben. Lang ist ein „asketischer Erzähler“, der „dem sachlichen Blick eines filmisch anmutenden Kameraauges mehr traut als der raffenden Kraft der Metapher“ (Matthias Dell), weshalb sich in seinen Texten in der Regel genaue Beschreibungen der äußeren Welt finden, die Langs Blick für das Detail offenbaren, der Blick ins Innere der Figuren aber stets nüchtern-sachlich bleibt. Auf diese „Poetik des filmischen Erzählens“ spielen Kritiker in ihren Besprechungen immer wieder an. Aufgrund der virtuosen Erzähltechnik – und wohl auch weil sie inhaltlich meist psychologischen Studien gleichen – werden Langs Texte auch immer wieder als „Etüden“ (Ulrich Greiner, Paul Jandl, Elmar Krekeler) oder „Fingerübungen“ (Christoph ...