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Nation: | Deutschland |
von Hermann Korte und Axel Ruckaberle
Stand: 15.09.2021
Anna Katharina Hahn gehört zur jüngeren Schriftstellergeneration, deren Werk bereits eine eigene, unverwechselbare Handschrift hat. Mit vielen anderen Gegenwartsautoren teilt sie eine germanistische Ausbildung, die sich über literarische Anspielungen hinaus bis ins handwerkliche Know-how ihrer Erzähltechnik bemerkbar macht. Charakteristisch für sie sind jedoch die prägnanten Milieustudien, die bereits die erste Erzählsammlung „Sommerloch“ (2000) kennzeichnen und erkennen lassen, dass die ersten Texte der Autorin sich nicht großen konzeptionellen Entwürfen verdanken, sondern filigranen, Genreszenen vergleichbaren Miniaturschilderungen.
Analog zur Redewendung vom Sommerloch als einer Zeit, in der eher nebensächliche Themen und Storys die Ferienmonate ausfüllen, bildet eine fast banale, nach der Maxime „Ich schreibe alles auf, was bleibt mir übrig“ konstruierte Geschichte mit dem ironischen Titel „Saft und Kraft“ den Auftakt zum „Sommerloch“-Bündel. Da schildert eine Icherzählerin mit ausgeprägter Liebe zum Detail, wie sie mit ihren Perserkatzen Minka und Milena attraktive Geldpreise gewinnt – immer in der Abwehr des Katers Hannibal, der dem Hausbewohner Malte gehört und es auf die beiden Prachttiere abgesehen hat. Hahn trifft den Ton der etwas abgedrehten Katzenhalterin mit beeindruckender Präzision und eröffnet ihren Lesern ...