Nuran David Calis (eig. Çalış) wurde 1976 als Sohn armenisch-jüdischer Eltern aus der Türkei in Bielefeld geboren. Die Mutter war Putzfrau, der 1994 verstorbene Vater bis zu seiner Arbeitslosigkeit Gießer in einer Werkzeugmaschinenfabrik; beide waren Analphabeten (TSP, 15.4.2017). 1977 gingen die Eltern mit C. nach Istanbul zurück und flohen kurz vor dem Militärputsch 1980 wieder nach Deutschland. Dort wuchs C. in der Sozialbausiedlung Baumheide im Nordosten der Stadt auf. Die Großeltern waren dort Gastarbeiter. In ihrer neuen Heimat nahm die Anfang der 1970er Jahre eingewanderte Familie des in Istanbul christlich-orthodox getauften C. dann die deutsche Staatsbürgerschaft an. Der armenische Teil der Identität C.s war nach eigenen Aussagen "sehr tabubelastet" (www.kulturfluesterin.com, 2.10.2017). Als Schüler wurde seine Begeisterung für das Theater und die Literatur durch einen Besuch der Schiller-Aufführung "Kabale und Liebe" geweckt.

Ausbildung

C., der in seiner Jugend auch geboxt hatte, begann nach seinem Abitur an einer evangelischen Schule und dem Zivildienst sowie einem Praktikum am Münchner Residenztheater 1996 ein ...

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