Mathias Schröder
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Internationales Biographisches Archiv
Mathias Schröder, ev., wurde am 28. Sept. 1941 in Kassel als Sohn eines Oberamtsanwalts geboren.
Sch. studierte Medizin an der Universität des Saarlandes, an der Universität Marburg, an der Sorbonne in Paris und als Forschungsstipendiat im Spezialgebiet Nuklearmedizin an der Universität von Süd-Kalifornien in Los Angeles. 1967 legte er sein med. Staatsexamen ab und promovierte mit einer Dissertation über Nierenbeckenplastiken zum Dr. med. 2001 absolvierte er noch einen Tropenmedizinkurs an der Kath. Universität Lyon, eine Voraussetzung, um 2002-2004 in Kamerun als Missionsarzt der Europäischen Baptistischen Mission (EBM) arbeiten zu können.
Nach langen Auslandsjahren (Frankreich, Spanien und Mexiko), darunter auch einige Monate als Schiffsarzt in der Karibik auf der "MS Bohème", ließ sich Sch. 1971 als Facharzt für Allgemeinmedizin in München nieder und war dort bis 2001 als Arzt tätig.
Schriftstellerische Karriere ab 1976 Mit dem Roman "Der Krähenbaum" debütierte Sch. 1976 als Schriftsteller. Der Roman, der frühkindliche Erfahrungen des Autors aufnimmt, spielt auf einem alten Ordensrittergut in Werflo bei Marburg, das von einigen Frauen und Kindern im Winter 1944 bewohnt wird. Die idyllischen Kinderspiele finden ein jähes Ende, als herauskommt, dass eines der Kinder ein adoptierter jüdischer Junge ist. Von der durch die Nazipropaganda völlig verhetzten Dorfbevölkerung werden die Kinder und ihre Großmutter beinahe gelyncht. Sch.s Erstlingsroman erhielt den Förderpreis des Freistaats Bayern für Literatur und wurde vom ZDF verfilmt.
Der mit seinem erfolgreichen Debüt als Erzähler in der Tradition von William
Schs. Kernthema – die Kritik am Materialismus der Moderne und "am überdrehten Kopfdenken der Wissenschaft und der Aufklärung" (www.literaturportal-bayern.de) – findet sich auch in seinen folgenden Romanen. In "Der Weg nach Lampedusa" (1995), deutlich autobiographisch geprägt, kehrt einer der Jungen aus Sch.s Romanerstling "Der Krähenbaum" als Erwachsener wieder. Und in seinem vierten Roman "Sinai" (2000) begibt sich der Protagonist in einer extremen Belastungssituation nach dem Schlaganfall seiner Ehefrau auf die Suche nach Gott, "wobei die Besteigung des Sinai für die durchgehaltene Liebe (Agape) steht", so Peter Czoik (www.literaturportal-bayern.de). Unter dem Titel "Marin" wurden die Romane "Der Krähenbaum", "Der Weg nach Lampedusa" und "Sinai" 2004 noch als Trilogie herausgebracht.
Auch ein Drehbuch mit dem Titel "Hiob unter dem Morgenstern" (1992) und Gedichtbände wie "In einem blauen Traum" (1995), "Am Roten Rand der Nacht" (1997) und "Gegen den Strom" (2014) gehören zum schriftstellerischen Werk des schreibenden Arztes. Im Hörbuch "Mein Afrika" (2009) verarbeitete Sch. seine Erlebnisse als Missionsarzt in Kamerun in Gedichten und Balladen, begleitet von Michael Ponti am Klavier. Ein Sammelband mit Erzählungen, Reden und Gedichten unter dem Titel "Stirbst du nicht, dann lebst du nicht" (2013) wurde ebenfalls geprägt von Kameruner Impressionen. In Tage- und Traumbüchern, die (noch) nicht veröffentlicht sind (Stand 2016), befasste sich Sch. mit der für ihn wesentlichen "inneren Welt", zu der er selbst schreibt: "Wer sich von den Träumen führen lässt, beginnt zu begreifen, dass in uns offenbar ein Urbild wirkt, das uns prägen will, dem wir uns angleichen sollen..." (www.mathiasschr.de).
Sch. ist verheiratet und war bis 2001 als Allgemeinarzt in München-Neuhausen in eigener Praxis tätig. 1997 verlegte er seinen Wohnsitz mit seiner Frau Dagmar nach Utting am Ammersee und kehrte 2010 wieder nach München-Laim zurück. Nach der Aufgabe seiner ärztlichen Praxis kümmerte er sich intensiv um seine durch einen Schlaganfall gelähmte Frau.
Veröffentlichungen: "Der Krähenbaum" (76; Roman; verfilmt 87), "Linda" (78), "Der Sturz des Seiltänzers" (79; Erz.), "Weiße Weihnacht" (88; Radioerz.), "Hiob unter dem Morgenstern" (92; Drehbuch), "Der Weg nach Lampedusa" (95; Roman), "In einem blauen Traum" (95; Ged.), "Am Roten Rand der Nacht" (97; Ged.), "Sinai" (00; Roman), "Marin" (04; Romantrilogie), "Liebe" (06; Ged.), "Mein Afrika" (09; Hörbuch), "Stirbst du nicht, dann lebst du nicht" (13; Erz.), "Gegen den Strom" (14; Ged.).
Auszeichnungen u. a.: Förderpreis für Literatur d. Landes Bayern (78), Förderpreis f. Literatur d. Stadt München (80); 2012 ernannte ihn die Stadt Kirchhain zum "Bedeutenden Kirchhainer" mit Eintrag ins Goldene Buch der Stadt.
Mitgliedschaften/Ämter: Gründer der Hilfsorganisation ADAMS (Association des amis de Mathias Schröder) in Yaoundé, der Hauptstadt Kameruns, die sich für humanitäre Programme einsetzt.
Eisnergutbogen 37, 80639 München, Tel.: 089 12003403, E-Mail: schroedermathias@t-online.de, Internet: www.mathiasschr.de
c/o editionRester, Landsberger Str. 1, 86919 Utting am Ammersee, Tel.: 08806 9234800, E-Mail: verlag@edition-rester.de