Bruno Doehring wurde am 3. Febr. 1879 in Mohrungen (Ostpr.) geboren und stammt aus ostpreußischem Geschlecht. Er besuchte in Elbing das Gymnasium und legte nach dem Besuch der Universitäten Halle und Berlin seine theologischen Prüfungen in Königsberg ab. Nach mehrjähriger geistlicher Tätigkeit in Ost- und Westpreußen wurde ihm als Studiendirektor die Leitung des Evangelischen Predigerseminars Wittenburg (Westpreußen) übertragen. Im Mai 1914 wurde er durch den letzten deutschen Kaiser, Wilhelm II. persönlich als Hof- und Domprediger nach Berlin gerufen. Es sollte nicht lange dauern, bis er bei Kriegsausbruch rasch in der ganzen Stadt bekannt wurde: Ein improvisierter Gottesdienst vor dem damaligen Reichstagsgebäude, zu dem Tausende von Berlinern zusammengeströmt waren, gab den Anstoß dazu, daß er trotz seiner ungewöhnlich langen Predigten einer der geschätztesten Prediger der Stadt wurde, der allsonntaglich 3000 Menschen in seine Gottesdienste zog. Er wurde bald ein Stück Berliner Geschichte.

Neben seiner seelsorgerischen Tätigkeit leitete er mehrere Jahre den Ostdeutschen Jünglingsbund und übernahm 1924 die Leitung des Evangelischen Bundes. In dieser Stellung rief ...

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