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MUNZINGER Personen

Heinrich Wölfflin

Schweizer Kunsthistoriker; Prof.
Geburtstag: 21. Juni 1864 Winterthur (n.a.A. 24. Juni 1864 Winterthur)
Todestag: 19. Juli 1945 Zürich
Nation: Schweiz

Internationales Biographisches Archiv 03/1947 vom 6. Januar 1947


Blick in die Presse

Wirken

Heinrich Wölfflin wurde am 21. Juni 1864 in Winterthur (Schweiz) geboren. Er studierte in Basel bei Heinrich Brunn und Jakob Burckhardt und erhielt als Nachfolger Burckhardts, nach einer Privatdozentur (1888) in München 1893 die Baseler Professur für Kunsthistorik.

In Basel erschienen seine ersten wissenschaftlichen Arbeiten als Ergebnis eines Aufenthaltes in Italien "Renaissance und Barock", eine sytematische Untersuchung der barocken Formbildung, später sein erstes Hauptwerk, "Die klassische Kunst", in dem W. mit großer Fähigkeit der Einfühlung, die überhaupt charakteristisch für ihn ist, die künstlerischen Probleme des Cinquecento behandelt und zum ersten Male seinem auf das Formale konzentrierten System Geltung verschafft.

In Berlin, wohin Wölfflin im Jahre 1901 als Nachfolger Hermann Grimms berufen worden war, kam als zweites bedeutendes Werk "Die Kunst Albrecht Dürers" heraus, das für die Beurteilung des Meisters seither maßgebend geworden ist, und dem ein Werk über Dürers Zeichnungen folgte. Nachdem er noch als der erste Kunstwissenschaftler Mitglied der Preußischen Akademie geworden war, ging er im Jahre 1912 als Nachfolger Berthold Riels an die Universität München, wo er als Autorität auf seinem Gebiete eine glänzende Lehrtätigkeit entfaltete. Der Andrang zu seinen Vorlesungen war hier so groß, daß das größte Auditorium kaum noch genügte, die Hörer zu fassen. In diese Zeit fällt auch seine jahrelange Arbeit an den "Kunstgeschichtlichen Grundbegriffen". Im Herbst 1923 entschloß W. sich, von München fortzugehen. Seit Frühjahr 1924 lehrte er in Zürich, gab aber weiterhin regelmäßig Vorlesungen in München.

Im Frühjahr 1930 kehrte W. als Gastprofessor für das Sommersemester nach Berlin zurück. Die Übernahme des kunstgeschichtlichen Lehrstuhls an der Friedrich-Wilhelm-Universität lehnte er aber ab. Nach seinem 70. Geburtstag trat er im Jahre 1934 in den Ruhestand.

Im Februar 1933 wurde W. an Stelle des verstorbenen Professors Georg Dehio zum Ritter des preußischen Ordens Pour le mérite (für Wissenschaft und Kunst) gewählt.

Neben den schon angeführten Werken W.'s sind noch hervorzuheben: "Jugendwerke des Michel Angelo", "Bamberger Apokalypse" und "Italien und das deutsche Formgefühl".

W. starb 1945 in Zürich.

Heinrich Wölfflin



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